Umstrukturierung Sparkasse Wuppertal stellt neues Standortkonzept vor: Beratungsangebote werden eingeschränkt

Wuppertal · Alle Standorte sollen erhalten bleiben. Trotzdem wird es ab Mai Einschränkungen bei bestimmten Angeboten geben.

 Wuppertal

Wuppertal

Foto: ja/Stadtsparkasse

Die Sparkasse Wuppertal führt ab Mai eine neue Standort-Struktur ein und reagiert damit auf veränderte Nachfrage und Nutzungsgewohnheiten. Dabei bleiben alle 34 Standorte erhalten, auch die, die zuletzt wegen der hohen Krankenstände geschlossen waren. Die Möglichkeiten für eine Beratung durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird aber auf weniger Zeiten und Orte konzentriert. Für die Kunden bedeute das nur eine geringe Einschränkung des Angebots, ist die Sparkasse überzeugt.

„Wir wollen alle Kontaktmöglichkeiten erhalten“, betont Vorstandsvorsitzender Gunther Wölfges: „Die Kommunikation von Mensch zu Mensch, aber wir wollen auch die Digitalisierung vorantreiben.“ Die wichtigste Nachricht an die Kunden sei „Wir bleiben“, sagt Vorstand Axel Jütz.

An 20 Standorten werden die Kunden aber nur noch einmal in der Woche von Mitarbeitern bedient und das nur in Service-Angelegenheiten wie etwa Fragen nach einer neuen EC-Karte oder Erhöhung des Dispo. Diese Serviceleistungen machten 90 Prozent der Kundenkontakte aus, erklärt Gunther Wölfges, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse. Und: „Das reicht den Menschen meistens auch, wenn sie wissen, dass sie etwa jeweils mittwochs in ihre Sparkasse können“, sagt Wölfges.

Ausführlichere Beratung über diese Service-Anliegen hinaus gibt es in den 14 Filial-Standorten, grundsätzlich an fünf Tagen, in Dönberg und Beyenburg an nur zwei Tagen. Die Filial-Standorte mit diesem umfassenden Angebot seien so über die Stadt verteilt, dass sie jeweils in wenigen Minuten erreichbar sind. „Hierauf haben wir besonderes Augenmerk gerichtet“, erläutert erläutert Axel Jütz.

Gleichzeitig werden die Möglichkeiten digitaler Kommunikation ausgebaut, nach und nach soll es ein umfassendes Angebot an alles Standorten geben, darunter die Möglichkeit, per Video mit einem Berater oder einer Beraterin in der Zentrale zu sprechen. Dazu werden im Mai zunächst an 16 Standorten spezielle Räume mit Bildschirmen installiert, in denen Kunden sehr leicht diesen Kommunikationsweg nutzen können. Diese Möglichkeit können die Kunden auch von zu Hause nutzen.

Des Weiteren werden auch für einfache Serviceleistungen neue digitale Möglichkeiten erprobt, bei denen Kundinnen und Kunden an Terminals in den Filialen per Chat ihre Anliegen erledigen können, möglicherweise mit der künstlichen Figur „Linda“ auf dem Bildschirm kommunizieren.

„Das wird schrittweise ausgebaut“, erläutert Patrick Hahne, stellvertretendes Vorstandsmitglied. „Wir wollen ausprobieren, was die Kunden dazu sagen.“ Dahinter steckt künstliche Intelligenz, die auf Sparkassen-Inhalte trainiert werde. Gunther Wölfges verweist auf Berichte über das durch künstliche Intelligenz gesteuerte Programm Chat-GPT: „Da werden viele Neuerungen auf uns zukommen. Das wird schnell gehen.“

Neu bei dieser Umstrukturierung sei, dass diesmal auch die Perspektive der Beschäftigten mit eingeflossen ist und berücksichtigt wurde, so Axel Jütz. Dabei träfen sich die Interessen von Belegschaft und Kundschaft. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten bisher sowohl in der Beratung als auch im Service gearbeitet, jetzt würden diese Bereiche getrennt: „Jeder tut das, was er am besten kann.“ Das nutze den Kunden.

Ihr Konzept sei bei den Beschäftigten sehr gut angekommen. Vor allem schätzten sie die Modernisierung ihrer Arbeit. Das neue Konzept habe auch keine Auswirkungen auf die Anzahl der derzeit rund 1000 Beschäftigten auf 780 Vollzeitstellen, betont Jütz. „Wir werden keinen entlassen.“

Gesucht werden neue Mitarbeiter für den Bereich Service, in dem nicht mehr unbedingt Bankkaufleute arbeiten müssen: Die Sparkasse sucht Quereinsteiger: „Sie müssen etwas von Service verstehen“, so Jütz, Das könnten Menschen aus dem Einzelhandel, der Hotelbranche oder Flugbegleiter sein. Diese könnten sich auch zu Bankkaufleuten weiter qualifizieren.

Darüber hinaus will die Sparkasse ihre Filialen für weitere Nutzungen öffnen, etwa Räume für Vereinstreffen zur Verfügung stellen. Auch andere Dienstleistungsunternehmen, sollen ihre Angebote in den Räumen machen können, zum Beispiel Gesundheitsberatungen. Auch die Kommunikationsmöglichkeit zu Video-Gesprächen soll anderen zur Verfügung stehen. „Wir haben eine tolle Infrastruktur, die auch andere nutzen können“, so Patrick Hahne.

Dieses Angebot der Raumnutzung gibt es bereits in der neuen Filiale am Döppersberg: „Das wird unheimlich gut genutzt“; berichtet Gunther Wölfges. Die Sparkassen-Standorte sollen auf diese Weise zu „Quartiersräumen“ werden. Derzeit würden die Standorte dafür eingerichtet, erklärt Wölfges. Es gehe um Bestuhlung, Rettungsweg und sichere Zugangsmöglichkeiten außerhalb der Geschäftszeiten.

Hier finden Sie die Liste mit einem Überblick über die aktuellen Öffnungs- und Beratungszeiten der Wuppertaler Sparkassenfilialen.