Kinderbetreuung Spielgruppe Langewiesche muss schließen

Nächstebreck. · Inhaberin geht in Rente, nachdem der Vermieter wegen Eigenbedarfs gekündigt hat.

Heidi Langewiesche mit ihrer Kollegin Elke Weuster (r.), die seit der ersten Stunde dabei ist.

Foto: Bartsch,G. (b13)

Seit 1984 wurden an der Gennebrecker Straße 87a Kinder zwischen null und drei Jahren betreut. Doch jetzt muss die Spielgruppe Langewiesche nach 35 Jahren schließen. „Das hat zum einen gesundheitliche Gründe“, erklärt Inhaberin Heidi Langewiesche, die in den Ruhestand geht. „Gleichzeitig hat der private Eigentümer Eigenbedarf angemeldet“, sagt die Gründerin der Spielgruppe. Der Sohn des Vermieters will in den Räumen eine eigene Wohnung einrichten.

Die Spielgruppe baute Langewiesche damals noch in der Mählersbeck unter der Verwaltung der Firma Cleff auf, erzählt sie. „Früher war es so, dass es Kindergartenplätze erst für Kinder ab vier Jahren gab“, sagt sie. Vor gut 30 Jahren sei dann der Umzug in die damals von der evangelischen Kirchengemeinde betriebenen Räume an der Gennebrecker Straße gekommen. Rund zehn Jahre später habe die Kirche aber die Gebäude an den jetzigen Eigentümer verkauft. Der machte dann aus dem ehemaligen Gebäude des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) samt Kirchenraum neben der Spielgruppe einen privaten Wohnbereich. Und die Räume, in denen die Spielgruppe stattfand, vermietete er weiter an Langewiesche: „Das waren früher Jugendräume des CVJM“, weiß sie. „Die wurden etwa für die Jungen- und Mädchenschar genutzt.“ Und nebenan wäre auch mal der Gesangsverein des CVJM gewesen. Als dann vor gut 20 Jahren der neue private Eigentümer da war, renovierte dieser außerdem die älteren Gebäude.

Teile der Einrichtung wurden bei einem Trödelmarkt verkauft

Die Historie des barackenähnlichen Hauses, in dem die Spielgruppe untergebracht war, ist älter als die der Spielgruppe selbst. Denn die Baracke wurde von der evangelischen Gemeinde nach dem Zweiten Weltkrieg hinter dem ehemaligen Gemeindehaus mit Kirchsaal aufgestellt. Inzwischen aber ist die Gemeinde Schellenbeck-Einern längst umgezogen – an den Stahlberg. Dort seien inzwischen auch alle Gemeindeinstitutionen beheimatet.

Die Eltern, die ihre Kinder in die Spielgruppe Langewiesche brachten, wurden bereits Anfang des Jahres über die Schließung informiert. Allerdings seien die meisten Kinder, die aktuell dabei sind, inzwischen ohnehin im Kindergartenalter, sagt die Inhaberin. Teile des Interieurs der Spielgruppe wurden am Samstag bereits bei einem Trödelmarkt verkauft. Bei einer Fläche von rund 100 Quadratmetern sei da schon einiges zusammengekommen, so Heidi Langewiesche. Und deshalb wird es am Samstag, 24. August, von 10 bis 12 Uhr noch einmal einen weiteren Trödelmarkt geben.