Immobilie Stadt will die ehemalige Gold-Zack-Fabrik verkaufen

Wuppertal · Bis Ende 2020 soll der Verkauf abgewickelt sein. Interessenten für das 8000 Quadratmeter große Areal gibt es schon.

Für das Gebäude, in dem heute unter anderem die Kletterhalle Bahnhof Blo untergebracht ist, gibt es bereits Interessenten.

Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

Die ehemalige Gold-Zack-Fabrik an der Wiesenstraße soll verkauft werden. Das bestätigte jetzt Stadtkämmerer Johannes Slawig. „Wir hoffen, dass wir einen Käufer finden, der die Mietverträge weiterführt“, sagt Slawig. Allerdings habe die Stadt keinen Einfluss darauf, zu welchen Konditionen ein möglicher Käufer die Räumlichkeiten vermietet. Für die im Gebäude ansässigen Institutionen ist jedoch der Mietpreis ein entscheidender Faktor: Das Taltontheater spielt dort jedes Wochenende, die Boulderhalle Bahnhof Blo hat erst vor zwei Jahren eröffnet und diesen Sommer das Außengelände neu gestaltet, das Bandwirkermuseum zieht gerade in das Gold-Zack-Gebäude ein. Sie alle müssen knapp kalkulieren.

Nötig wird der Verkauf, weil die Stadt ihre Tochtergesellschaft Delphin auflösen will. Ursprünglich hatte die damalige Wirtschaftsförderung vor rund 25 Jahren Gebäude gekauft, um damit alteingesessene Wuppertaler Unternehmen in Wuppertal zu halten. Sie sollten durch den Verkauf Liquidität gewinnen und dann ihr Gebäude von der Stadt zurückmieten, so der Gedanke. „Das hat aber in vielen Fällen nicht geklappt“, erinnert sich Slawig. Vor 20 Jahren wurde dann die Delphin GmbH gegründet, um die Gebäude zu verwalten und zu verkaufen.

Neuer Besitzer müsste
kräftig investieren

Heute sind nur noch wenige Gebäude übrig: Das Kolkmannhaus, in dem sich die Bergische Musikschule befindet, soll ins städtische Vermögen überführt werden. Der gleiche Plan gilt für eine Immobilie an der Unteren Lichtenplatzer Straße direkt neben dem Wupperverband – hier residiert schon das städtische Servicecenter, die IT soll dazukommen. An der Lise-Meitner-Straße hat die Delphin GmbH ein Gebäude, das zukünftig zur GWG gehören soll. Am Belzer-Verwaltungsgebäude hat Knipex Interesse, die Verhandlungen laufen. Bis Ende 2020 soll die Delphin GmbH aufgelöst werden.

Bis dahin möchte die Stadt einen Käufer für die Gold-Zack-Fabrik finden. Interessenten aus Wuppertal, aber auch aus anderen Städten gibt es bereits. 8000 Quadratmeter groß ist das Grundstück direkt neben der Nordbahntrasse und der Autobahnzufahrt Katernberg. Neben dem drei- bis viergeschossigen denkmalgeschützten Fabrikgebäude von 1910 befindet sich auch noch eine 1980 gebaute Gewerbehalle auf dem Gelände. Dort residieren Werkstätten. Insgesamt ist ein Großteil der rund 4500 Quadratmeter an Räumen vermietet. Neben den Großmietern haben auch kleinere Freiberufler dort ihre Räume, ebenso das WSV-Fanprojekt. Der Käufer des Gebäudes muss erst einmal kräftig in die Instandsetzung investieren: „Das Dach und die Fassade sind stark geschädigt“, erklärt Slawig. „Wir machen derzeit nur das Allernötigste daran.“ Wohnungen sind dort allerdings nicht möglich – der Bebauungsplan weist das Gelände als Gewerbegebiet aus.

„Wir haben von den Verkaufsplänen des Gebäudes erst am Donnerstag erfahren und sind über diese Entwicklung sehr überrascht“, sagt Jens Kalkhorst, Leiter des Taltontheaters. „Wir erwarten ein Verantwortungsbewusstsein der Stadt Wuppertal, die bei den Verhandlungen einen Käufer präferieren wird, der bereit ist, die multifunktionale Freizeitstätte in dieser Form weiterzuführen.“ Eine Garantie dafür möchte Slawig bei allem guten Willen jedoch nicht geben.