1000 Gläubige ziehen durch geschmückten Stadtteil
In Beyenburg feierten Schützen und Christen den Himmelfahrtstag. Viele Besucher waren gekommen, um die Prozession anzusehen.
Beyenburg. „Kirchweih“, diese alte Tradition lebt im mit gelb-weißen Fahnen und Flaggen geschmückten Beyenburg alljährlich zu Christi Himmelfahrt auf, und das in diesem Jahr bereits zum 570. Mal. Strahlender Sonnenschein, jedoch ohne lähmende Hitze beflügelte mehr als 1000 Gläubige bei der Prozession, die sich der morgendlichen Messe in der Klosterkirche der Gemeinde St. Maria Magdalena anschloss. Über einen liebevoll ausgelegten farbenfrohen Blumenteppich schritt die Geistlichkeit unter einem Baldachin mit der Monstranz und bei duftendem Weihrauch durch das Portal ins Freie und reihte sich in den von Bernhard Pilatus zusammen gestellten und von vielen freiwilligen Helfern umsichtig organisierten Zug ein.
Begleitet wurden sie von den Schützen in ihren imposanten Uniformen sowie von fünf in weiße Gewänder gekleidete Mädchen, die die Gebeine der Schutzpatronin des Augenlichts, der heiligen Odilia, in einem Schrein auf ihren Schultern trugen. Zudem zogen Pfadfinder aus Schwelm, eine von Hans Osterberg angeführte Gruppe von Blumen streuenden Kommunionskindern, die Pfarrjugend, das Oberbarmer Blasorchester und der Posaunenchor der evangelischen Gemeinde Beyenburg/Laaken bei der Prozession mit.
An drei Altären auf dem Pilgerweg bitten die Prozessionsteilnehmer in jedem Jahr um himmlischen Segen und dürfen sich dabei auch der Zustimmung vieler Besucher an den Straßenrändern gewiss sein. „Wir kommen in jedem Jahr nach Beyenburg, um die Prozession zu sehen“, hörte man rund um die Klosterkirche, dem schon 1497 errichteten ehrwürdigen Gotteshaus über dem Beyenburger Stausee. Gottesfürchtige Hausbesitzer auf dem Siegelberg hatten sogar einen kleinen Altar am Straßenrand aufgestellt und damit ihre Sympathie für die prächtige Prozession ausgedrückt, deren Vorbereitung schon Wochen vorher beginnt.
Hatte bisweilen in früheren Jahren auch einsetzender Regen die Strecke verkürzt, so dauerte in diesem Jahr das Zurücklegen des etwa vier Kilometer langen Rundwegs bis hinauf zum Siegelberg und wieder zurück ins Dorf rund zwei Stunden. „Das Wetter ist in diesem Jahr einfach ideal“, schwärmten die Prozessionsteilnehmer.
Den durchaus weltlichen Abschluss bildet nach bester Kirchweih-Tradition die Kirmes auf dem Festplatz vor der Gaststätte „Zur Alten Bruderschaft“ an der Beyenburger Furt, wo ein Auto-Scooter, Kinderkarussell und Imbissstände nun reichlich frequentiert wurden. Und da trafen die Prozessionsteilnehmer auch auf ebenfalls „festlich gestimmte“ Gruppen, die statt „Christi Himmelfahrt“ den „Vatertag“ gefeiert und ihre langen Wege unter völlig anderen Vorzeichen zurückgelegt hatten.