Auf dem Friedhof Am Bilstein gibt es jetzt Urnengräber
Freiflächen für Gräber werden wegen der großen Nachfrage zukünftig für Urnen bereit gestellt.
Beyenburg. Friedhöfe sind Oasen der Ruhe. Eigentlich. Auf dem katholischen Friedhof Am Bilstein geht es mitunter etwas geschäftiger zu. Angehörige der Verstorbenen pflegen die Gräber besonders. Es wird geharkt, gepflanzt und nach getaner Arbeit setzen sich die Angehörigen auf eine Bank und betrachten liebevoll das schön gepflegte Grab. Doch der katholische Friedhof erhält eine Umstellung. Jetzt werden auch Urnengräber vergeben.
Nach zwei Jahren Überzeugungsarbeit ist es der Beauftragten und Bestatterin Annette Ditz gelungen, die Urnengräber zu einzurichten. Anfragen gebe es viele. Zum einen muss das Grab nicht von den Angehörigen gepflegt werden. „In Beyenburg wird nicht weniger als sonst gestorben, aber viele Angehörige sind aus Beyenburg fortgezogen und somit werden auch die Verstorbenen zum neuen Wohnort bestattet. Und wer sich den Friedhof genau ansah, bemerkte schon, dass es viele Freiflächen gab“, erklärt Ditz. Zwei der Freiflächen werden jetzt in Urnengräber verwandelt. Auf einem großen Stein werden die Namen der Verstorbenen stehen, die Urnen liegen unter Steinen.
Die Gräber sind noch nicht ganz fertig, Rosenstöcke und Lavendel werden noch gepflanzt. Die Anlagen sollen Maria-Magdalena heißen. Während auf anderen Friedhöfen es nicht so gerne gesehen wird, dass Blumen und Kerzen aufgestellt werden, so ist das in Beyenburg anders. Da darf kleiner Grabschmuck niedergelegt. Zuerst ist einen Urnengrab mit 1900 Euro teurer als ein Erdgrab. Doch wenn die Kosten für die Grabstelle wegfallen, werde ein Urnengrab preiswerter, so Ditz. Bereits jetzt sei vorgesehen, dass der Bereich für die Urnengräber in Zukunft vergrößert werde. An ein Kolumbarium werde auf dem Friedhof Am Bilstein nicht gedacht — vielleicht noch nicht. Dafür sollen die Gräber der Kreuzherren aus dem benachbarten Kloster renoviert werden. Bilstein ist der einzige Friedhof, auf dem Kreuzherren aus dem ganzen Land beigesetzt werden.
Der evangelische Friedhof bietet Wiesengräber an. Und der Friedhof Steinhaus könnten auch noch ein größeres Angebot bieten, eine Bank an der Hecke zur ehemaligen Schule aufgestellt werden.