Christel Krahl kämpft um einen Bus fürs Quartier
Mehr als 500 Unterschriften hat die Barmerin für eine Linie nördlich der City gesammelt. WSW sehen keine Chance dafür.
Barmen. Drei Monate lang hat Christel Krahl in ihrem Quartier Unterschriften gesammelt. Mehr als 500 sind zusammengekommen. Und die hat Christel Krahl dann ordnungsgemäß an die WSW übergeben. Ziel der Unterschriftenaktion: Eine Busanbindung an die Barmer Innenstadt.
Vom Quartier rund um die August-Mittelsten-Scheid-Straße sollte ein Bus zur Innenstadt fahren. Denn die Entfernung sei erstens erheblich. Vor allem jedoch: „Alle Straßen sind sehr steil“, sagt Christel Krahl.
Für viele ältere und kranke Menschen sowie für Familien mit kleinen Kindern in dem Areal mit Sedanstraße, Stieglitzstraße, Taubenstraße, Goldammerstraße und Straße Zur Scheuren sei das schon beschwerlich. Gut 500 Menschen aus dem Quartier sehen das offenbar genauso. Nun fragen sie bei Christel Krahl jedes Mal, wenn sie ihr auf der Straße begegnen, nach, wann die Buslinie denn wohl kommen wird und verleihen ihrer Hoffnung Ausdruck, dass „ob es vielleicht bald etwas wird“. Doch die Antwort lautet: Gar nicht. Zumindest vorerst nicht. Denn gerade ist der abschlägige Bescheid der Stadtwerke bei Christel Krahl eingegangen.
Mit ihren Argumenten, wonach eine neue Führung der Linie 610 „eine bedeutsame Erleichterung und ein großes Plus für mehr Lebensqualität“ darstelle, und dass eine Busanbindung „super toll“ wäre, konnte sie sich zumindest im ersten Versuch bei den Stadtwerken nicht durchsetzen.
Dabei ist Christel Krahl (Jahrgang 1935) nach allen Regeln der Kunst von Tür zu Tür gegangen, um die Unterschriften zu sammeln. Natürlich in vielen Fällen mehrfach, weil längst nicht jeder Bewohner sofort zu Hause anzutreffen war. Und es hätte auch nur ein kleiner Bus sein sollen.
Außerdem versprach sich Christel Krahl von einer solchen Busanbindung auch, dass mehr Menschen den Weg zur Nordbahntrasse einschlagen und den Steigungen bis Einstieg in die Trasse aus dem Weg gehen können.
Die WSW jedoch argumentieren unter anderem, der Bus könne auf der Route kaum die Kurven nehmen. Gut frequentierte Haltestellen abzubinden, verbiete sich zudem. Auch erwarten die WSW im gewünschten Zielquartier eine zu geringe Frequenz.