Dem Förderverein sei Dank: Gemeindesaal Hottenstein wird 50
1964 wurde das Gebäude Hottenstein eingeweiht. Als der Abriss drohte, sprang der Verein in die Bresche.
Nächstebreck. Wenn man in Wuppertal über Veranstaltungsorte redet, wird der Gemeindesaal Hottenstein in Nächstebreck stets genannt. Am 21. Juni 1964 wurde das Gebäude an der Wittener Straße 146-148 eingeweiht, der zunächst als zusätzlicher Gottesdienstraum geplant, wenig später aber auch an Vereine vermietet wurde. Wie wichtig dieser Saal für die Nächstebrecker ist, zeigte sich vor vier Jahren, als die evangelische Gemeinde Wichlinghausen-Nächstebreck ihn aus Kostengründen schließen und abreißen wollte. 3500 Unterschriften für den Erhalt des Gebäudes kamen zusammen. Außerdem gründete sich ein Förderverein, der den Gemeindesaal seither gepachtet hat und unterhält.
Dessen Vorsitzender, Hermann-Josef Richter, freut sich, dass ehrenamtliches Engagement geholfen habe, „den Investitionsstau zu überwinden“. Mehr als 36 000 Euro hat der Verein inzwischen durch Vermietungen und Spenden eingenommen und in die Sanierung investiert. So wurde im vergangenen Jahr das Dach erneuert, was allein mit rund 16 000 Euro zu Buche schlug.
„Unser Ziel ist es, den Saal für den Stadtteil zu erhalten, für die Kirchengemeinde, aber auch für Vereine und private Feiern“, sagt Renate Kiekuth, die für die Vermietungen zuständig ist. Gemeinsam mit ihrer Cousine, Inge Kuhlmann, hat sie die Verwaltung aufgebaut. „Unser nächstes Projekt ist, die Fenster zu erneuern, um Heizkosten zu sparen.“
Mit 199 Sitzplätzen und einer großen Bühne bietet der rund 280 Quadratmeter große Saal den passenden Rahmen für die verschiedensten Anlässe. Besonders bei Gesang- und Karnevalsvereinen sowie bei Hochzeitsgesellschaften sei er sehr gefragt. „Inzwischen haben wir über 30 Veranstaltungen im Jahr“, berichtet Inge Kuhlmann mit Stolz. „Unser Verein ist ein richtiges kleines Unternehmen. Es gibt sogar angestellte Reinigungskräfte.“
Gebaut wurde der Gemeindesaal vor 50 Jahren, um der evangelischen Gemeinde einen zweiten Raum zu bieten. „Die Gemeinde hat damals geerbt und den Bau davon finanziert“, erinnert sich Kiekuth. Als das Gebäude immer älter und sanierungsbedürftiger, die Kirche aber immer finanzschwächer wurde, stand die Schließung an. Dank des Engagements des 180 Mitglieder zählenden Fördervereins konnte dieser Verlust für den Stadtteil verhindert werden.