Ein Fest im „Waffelcafé“
5000 Besucher strömten am Samstag in die Förderschule Melanchthonstraße und kauften für den guten Zweck.
Barmen. Duftende Reibekuchen brutzeln in reichlich Öl vor sich hin und werden schließlich von dankbaren Besuchern entgegengenommen. Ein kleiner Junge probiert im Vorhof seine neue Mundharmonika aus — einer der vielen Tombola-Preise — und seine Schwester knabbert an den selbst gebackenen und mit Streuseln verzierten Engelsplätzchen einer Schulklasse. Andere Besucher tragen voll beladen ihre gerade erstandenen Adventskränze zum Auto.
Wie schnell sich Klassenzimmer in Verkaufsräume mit allerlei Engeln, Holzspielzeug, Adventsschmuck und Kuchen verwandeln können, weiß auch Schulsprecherin Laura Martusek-Jurisic. „Die Woche vorher herrscht hier immer helle Aufregung, aber jeder weiß, was er zu tun hat und alle sind sehr motiviert“, erzählt die 19-Jährige. Die jährliche Verwandlung der Förderschule Melanchthonstraße zu einem lebendigen und bunten Basar findet bereits seit 44 Jahren statt und zieht tausende Besucher an.
„Wir haben viele ehemalige Schüler die uns besuchen, Familien und Freunde jetziger Schüler sowie Nachbarn, Politiker und Sponsoren“, sagt Christiane Strufe, Schulleiterin der Förderschule. Dieses Jahr rechnet sie mit etwa 5000 Besuchern, die über den Tag verteilt kommen und durch ihren Kauf die Schule unterstützen. „Außerdem wollen unsere Gäste auch sehen, was die Förderschule an Projekten und Veranstaltungen auf die Beine stellt.“
So wurde mittags unter anderem ein großes Mosaik präsentiert, an dem die Schüler über einen längeren Zeitraum zusammen mit einer Künstlerin gearbeitet haben. „Für uns gilt immer: nach dem Basar ist vor dem Basar“, sagt die Schulleiterin. Denn die traditionelle Veranstaltung sei mittlerweile vielmehr ein Fest, als ein reiner Weihnachtsverkauf. Im „Waffelcafé“ etwa, in dem sich ehemalige Schüler und Lehrer herzlich begrüßen, spüre man dies ganz besonders. Neu ist das alles für Claudia Gries, die seit diesem Jahr als Integrationskraft das Kollegium unterstützt und als Besucherin die Stände erkundete. „Ich finde das Engagement toll und die Auswahl an Artikeln, die man hier erwerben kann.“