Konzert der Tontaler begeistert
Das Vokalensemble spannt Bogen vom 15. bis 20. Jahrhundert.
Wuppertal. Die Sprache der Lieder hat viele bunte Facetten, die das Vokalensemble Tontaler unter der musikalischen Leitung von Simone Bönschen-Müller den rund 150 Besuchern in der Barmer Erlöserkirche in ihrem zweistündigen Vortrag näher brachte. „Wir haben ein halbes Jahr geprobt und alle sind hoch motiviert“, meinte die Chordirektorin vor dem Auftritt.
Dies zeigte sich bereits beim ersten Stück „Dindirin, dindirin“, einem spanisch-französischen Thema aus dem 15. Jahrhundert, bei dem die 20 Sängerinnen und Sänger präzise Tempowechsel vollzogen. Zwei Tenöre, jeweils fünf Bässe und Altstimmen, sowie acht im Sopran demonstrierten ihre stimmliche und sprachliche Vielfalt etwa beim italienisch vorgetragenen „Landsknechtständchen“ oder dem bekannten schottischen Volkslied „Loch Lomond“. Das geheimnisvolle „Zigeunerleben“ und die Comedian Harmonists-Klassiker „Ein Freund“, „Irgendwo auf der Welt“ und „Mein kleiner, grüner Kaktus“ rundeten den ersten Teil ab.
Für musikalische Abwechslung und Farbtupfer sorgte das Bergische Brass Quartett (BBQ): vier Musiker des Wuppertaler Sinfonieorchesters, die mit Horn, Posaune, Trompete und Kuhlohorn einen bunten Bogen von Klassik über Jazz bis Dixieland schlugen. Duke Ellingtons „Satin Doll“ oder etwa Dave Brubecks „Take five“ kamen bei den Besuchern besonders gut an.
Nach der Pause präsentierte sich der Chor nicht nur kleidungsmäßig etwas lockerer, sondern auch das nun modernere Repertoire sorgte für entspannte Atmosphäre. Ob Leonhard Cohens „Hallelujah“, die Ballade „You raise me up“ oder die schönsten Melodien aus „My fair Lady“ — das Publikum quittierte die Darbietungen mit starkem Applaus. Während sieben Sänger den Klassiker „Über sieben Brücken“ mit großer Akkuratesse präsentierten, überzeugten die Solostimmen der Damen bei „The rose“.
Zum Abschluss brachte Tontaler eine Version der Ouvertüre des Barbiers von Sevilla und erntete auch für die Zugaben viel Lob. „Sehr gut intoniert mit einem vielfältigen Repertoire“, lautete das Urteil von Angelika Immel, die ebenso angetan war wie Ursula Philippeit: „Die Stimmen waren wunderbar und sehr farbig. Das ,Zigeunerleben’ war in diesem Arrangement wunderbar.“ Die Mischung von Klassik und Moderne sowie das Brass-Quartett haben sehr gut harmoniert“, war es auch für Sylvia Schütz ein gelungener Abend.