Loher Frühling: Tolle Premiere
Die Organisatoren des ersten großen Stadtteilfestes wollen das Wir-Gefühl stärken.
Loh. Wie hebt man eine mit Reiskörnern gefüllte Flasche an, ohne sie mit den Händen anzufassen? Der neunjährige Felix überlegt. Wie soll das wohl funktionieren? Er bohrt einen Stab in die Flasche — und siehe da, sie lässt sich doch anheben. Auch über Kartoffeln lernt er etwas. In normalem Leitungswasser gehen sie unter, „aber wenn du sie jetzt ins Salzwasser legst, kann sie schwimmen wie im Meer“, erklärt ihm Jennifer Wetzel, Dozentin an der Junior Uni.
Das Labor, in dem Kinder verschiedene Experimente durchführen konnten, war Teil des Straßenfests Loher Frühling, das am Samstag rund um die Loher Straße gefeiert wurde — eine Premiere im Quartier. Doch nicht nur für die kleinen, auch für die erwachsenen Gäste war gesorgt. Während die Rockband „At Full Pelt“ spielte, nutzten die Anwohner die Gelegenheit zum Treff.
„Ich war sehr überrascht, dass so etwas zustande gekommen ist. Es ist schön, hier herumzugehen und überall bekannte Gesichter zu sehen“, sagte Cornelia Kropp, die im Stadtteil lebt und arbeitet. Auch Martina Faller, die seit 50 Jahren im Viertel wohnt, genoss das Fest: „Es ist ein Stück Unterbarmen, wie man die Menschen so kennt.“ Für das leibliche Wohl der Flanierenden sorgten die Anwohner und die Gastronomen im Umfeld selbst.
Auch Heinz-Willi Riedesel vom Unterbarmer Bürgerverein war zufrieden mit dem Verlauf des Festes. „Es hat etwas gedauert, bis man im Viertel etwas gemeinsam auf die Beine stellen konnte. Aber es haben alle toll mit angepackt“, erklärte Riedesel, dessen Verein das Frühlingsfest mit organisiert hat. „Es ist natürlich auch dem guten Wetter geschuldet, aber das Fest kommt bei den Besuchern gut an“, urteilte Riedesel.
Das Ziel des Vereins, das Wir-Gefühl am Standort zu stärken, sah der Vorsitzende als erreicht an. Man habe alle Anwohner am Loh angesprochen und auch viele Organisationen in die Planung mit einbezogen. Viele Menschen wären bereit gewesen, sich ehrenamtlich für den Stadtteil zu engagieren.
Auch die Rockbands — Amaryllis, Chameleon und At Full Pelt — hätten dabei ohne Gage gespielt. So sei das Ziel des Vereins, die Menschen aus dem Viertel zu mobilisieren und das Quartier zu beleben, erst einmal gelungen.