Nach 148 Jahren: Büngerwerk verkauft

Zukunft des markanten Gebäudes ist noch ungewiss.

Foto: Bünger

Heckinghausen. In goldenen Lettern prangt es noch über dem Fabriktor in der Krebsstraße: Paul Anton Bünger, eingerahmt von zwei Schildern mit dem Firmenlogo „Pamax“ unter einem springenden Pferd. Auch ein modern wirkendes Glasschild mit dem Firmennamen und dem Zusatz Textilwerk ist noch am Hauseingang angebracht, doch wer die Telefonnummer wählt, hört nur: „Kein Anschluss unter dieser Nummer“. Das Gebäude, eine imposante fünfstöckige Industrie-Immobilie, steht bis auf ein paar Kleinbetriebe leer, und das Textilwerk hat seine Produktion längst eingestellt. 148 Jahre glanzvolle Wuppertaler Textilgeschichte, in der „Pamax“ vorwiegend Bleibänder für Gardinen und Stores hergestellt hat, sind mit dem Verkauf des Areals an einen ausländischen Investor zu Ende gegangen.

1867 gegründet, überstand das Unternehmen, in dem die Firmeninhaber stets die Vornamen Paul Max trugen, zwei Weltkriege und gehörte zu den führenden Repräsentanten der Qualitätsmarke „Barmer Artikel“. Zum Jubiläum gratulierten 1967 auch der damalige OB Heinz Frowein und sein Vetter, der IHK-Präsident Harald Frowein. Doch der Niedergang der Textilindustrie verschonte auch Pamax nicht, so dass Jahre später nur noch die Fassade in der Krebsstraße an den einstigen Glanz erinnerte.

Nach dem plötzlichen Tod des letzten Paul Max Bünger war dessen einzige Tochter Christiane, eine in München lebende Hotelkauffrau, gezwungen, die Haus- und Grundstücksverwaltung zu übernehmen. Die Pendelei hat sie nun mit dem Verkauf der Immobilie abgeschlossen. Der künftige Verwendungszweck des traditionsreichen Baus ist noch nicht bekannt.

Die Familie ist weitläufig mit der Familie des August Bünger, Inhaber des Bob-Textilwerks in Wichlinghausen, verwandt. fwb