Neue Häuser auf der Hilgershöhe
Wo früher die Unterkünfte für Obdachlose standen, bauen junge Familien demnächst Häuser – und bringen neues Leben auf die Brache.
Langerfeld. Christine Wupperfeld wirft einen Blick auf das Feld an der Mercklinghausstraße - neugierig und ein wenig nachdenklich zugleich. Heute sind neben Oberbürgermeister Peter Jung unter anderem auch Baudezernent Frank Meyer und Hannelore Vorndran vom Gebäudemanagement dorthin gekommen. Anlass ist ein Ortstermin, bei dem es um die Zukunft der Brache an der Hilgershöhe geht. In den vergangenen Jahren sorgte sie immer wieder für Schlagzeilen - jetzt steht sie für ein ambitioniertes Projekt der Stadtentwicklung: Wo früher Unterkünfte für Obdachlose verfielen, werden im nächsten Jahr die ersten Häuser für junge Familien entstehen.
"Ich hoffe, dass es bald losgeht", fügt Wupperfeld hinzu. Seit 25 Jahren führt sie in der Nachbarschaft einen Getränkemarkt und hat "alles hier miterlebt. Jetzt bin ich froh, dass es für die Fläche endlich eine Zukunft gibt." Diesen Satz würden auch die Offiziellen ein paar Meter weiter bedenkenlos unterschreiben: Was früher ein Problemgebiet war und jetzt in erster Linie noch eine Hundewiese ist, wurde nach dem Abriss der Obdachlosen-Unterkünfte in 13 Grundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser unterteilt und in Eigenregie vermarktet: Für zehn Grundstücke hat das Gebäudemanagement der Stadt bereits Käufer gefunden.
Für Peter Jung ist das "eine gute Nachricht für den ganzen Stadtteil" und ein Musterbeispiel dafür, wie sich vermeintliche Brachen innerhalb der Stadt reaktivieren und zu bezahlbarem Bauland machen lassen. Neben der guten Anbindung habe auch die umliegende Infrastruktur gerade junge Familien dazu bewogen, sich für die Hilgershöhe zu entscheiden, fügen Hannelore Vorndran vom Gebäudemanagement und Dezernent Frank Meyer hinzu. Neben den Baugrundstücken wird auch die Heinrich-Böll-Gesamtschule ein Stück Fläche beanspruchen: Nach dem bereits errichteten Erweiterungsbau ist auf dem Baugelände auch ein Platz für eine Dreifachsporthalle reserviert.
"Hier herrscht schon seit Wochen Hochbetrieb", sagt Christine Wupperfeld unterdessen ganz inoffiziell. "Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht jemand vorbei kommt, um sich das Gelände anzusehen." So hielt die Geschäftsfrau auch die Ortstermin-Teilnehmer zunächst für vermeintliche Bau-Interessenten - eine nicht mehr ganz junge Großfamilie mit Presse-Begleitung.