Per Fahrrad-Draisine über die Wupper
Die Ausflüge auf der stillgelegten Bahnstrecke gibt es seit April. Sie kommen bei Besuchern gut an.
Beyenburg. Wer nach Beyenburg kommt und eine Draisinen-Fahrt mit altem Gefährt erwartet, liegt falsch. Die stillgelegte Bahnstrecke zwischen Beyenburg und Radevormwald ist zwar schon lange nicht mehr in Betrieb - die Fahrraddraisinen, mit denen Besucher über die alten Schienen fahren können, sind modern. Die Schienenfahrzeuge sind in Wuppertals ländlichem Osten zu einer echten Touristenattraktion geworden: Seit der Verein Wuppertrail hier im April dieses Jahres muskelbetriebene Schienenfahrten anbietet, sind bereits 800 Fahrgäste auf den Gleisen entlang des Stausees, unterwegs gewesen.
"Bisher waren die Leute immer begeistert. Die Fahrt macht Spaß und ist einfach mal was anderes", erzählt Niko Bogdanovic (28), Verantwortlicher des Fahrraddraisinen-Betriebes Wuppertrail. In der Tat sorgt die Fahrrad-Schienenkonstruktion bei Besuchern erstmal für fragende Gesichter. "Einfach ausprobieren", wirft Bogdanovic den Gästen zu.
Kurz darauf sitzen die Passagiere auf den schwarzen Fahrradsatteln. Viel Puste und eine Menge Beinarbeit verlangt die 8,2 Kilometer lange Strecke schon. Über die Wupper geht es an Wäldern und Seen vorbei in Richtung Wilhelmstal. Ein weiter Rundblick und die Nähe zur Natur entschädigen für die Muskelarbeit - und für das laute Rattern des fahrbaren Untersatzes.
"Die Aussichten und die Landschaft, die man hier erlebt, haben bisher alle begeistert", sagt Bogdanovic. "Jeder der Lust hat, kann sich bei uns anmelden. Nur bei Regen fallen die Fahrten aus - das ist zu gefährlich", erklärt er.
Darüber mussten sich die Fahrgäste am Wochenende keine Gedanken machen. Dank des guten Wetters genießen alle den Fahrtwind und die Sonnenstrahlen, die durch die Bäume auf amüsierte Gesichter fallen. "Es ist einfach wunderbar. Landschaftlich ist es hier ganz herrlich. Das ist eine völlig neue Erfahrung und ein schönes Erlebnis", freut sich Brigitta Erfurt, die zusammen mit ihren Enkelkindern in die Pedalen tritt. Zur Belohnung gibt’s am Ende noch ein Eis: "Das ist mit Abstand das beste in der Gegend - kann ich nur empfehlen", behauptet Bogdanovic. Aber auch ohne gefronene Süßigkeiten war es ein gelungener Ausflug, mit der Draisine über die Wupper.