Stadtentwicklung Projekt im Wuppertaler Murmelbachtal verzögert sich

Heckinghausen · Die Arbeiten für den Barfußpfad müssen warten. Das Areal soll durch die Maßnahme aufgewertet werden.

Der Barfußpfad ist Teil des Vorhabens „Aufwertung Murmelbachtal“.

Der Barfußpfad ist Teil des Vorhabens „Aufwertung Murmelbachtal“.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Wer den Murmelbach von Heckinghausen aus in Richtung Vorwerkpark schreitet, der kann zwischen verschiedenen Untergründen wählen: Er kann über Asphalt, Wiese, Uferbereich und gegebenenfalls auch noch durch den Bach waten. Demnächst soll der Erfahrungshorizont für jeden Passanten und Wanderer an dieser Stelle noch erweitert werden. Spätestens bis Ende kommenden Jahres oder Anfang 2024 soll am Bachverlauf – nahe dem unteren Murmelbachteich – ein Barfußpfad entstehen, auf dem die Bürgerinnen und Bürger neue Sinneserfahrungen machen können. Unbeschuht und strumpflos sollen sie dann auf einer Fläche von etwa 20 bis 30 Quadratmetern über Holz, Kies, Sand, Erde oder Stein gehen.

Der Barfußpfad ist Teil des Vorhabens „Aufwertung Murmelbachtal“, das im vergangenen Jahr beim Wettbewerb um das Bürgerbudget den Zuschlag als eines von zehn Mikroprojekten erhielt und mit 2000 Euro von der Stadt unterstützt wird. Eigentlich hätten die Bauarbeiten für das Projekt auch schon beginnen sollen, allerdings verzögert sich der Startschuss deutlich. Grund ist die Tatsache, dass der untere Murmelbachteich zunächst noch entschlammt werden soll. Für die dabei geplanten Arbeiten wird eben jene Fläche gebraucht, die für den Barfußpfad genutzt werden soll.

Im Herbst vergangenen Jahres habe es vor Ort eine Begehung von Stadtverwaltung und Mitgliedern der Bezirksvertretung gegeben, sagt Nina Kotissek vom Team Bürgerbeteiligung und Bürgerengagement. Dabei sei mit dem Grünflächenamt das weitere Prozedere abgesprochen worden. Demnach soll zunächst der Teich vom Schlamm befreit werden. „Anschließend wird geprüft, ob der Pfad an dieser Stelle möglich ist“, betonte Kotissek. Dabei müsse auch geklärt werden, ob im Boden möglicherweise noch Altlasten vorhanden sind.

Nach Angaben von Kotissek dürfen die Arbeiten nur im Winter durchgeführt werden. Aktuell werde von der Stadt geprüft, ob sich Unternehmen finden lassen, die den Auftrag ausführen. Sollte das nicht klappen, müssten die Arbeiten gegebenenfalls auf den darauffolgenden Winter verschoben werden. Falls der Pfad an dem geplanten Standort nahe dem unteren Murmelbachteich nicht realisierbar sein sollte, müsse in Absprache mit den Initiatoren des Projektes überlegt werden, ob ein anderer Ort infrage kommt. „Das Projekt macht ja auch an einem anderen Standort durchaus Sinn“, sagt Nina Kotissek.

Neben dem Barfußpfad wünschen sich die Projektinitiatoren auch ein paar „naturgerechte Verweilmöbel“ am Bachlauf. Dabei handelt es sich um „Möbel“, die mittels Pappgerüsten aus Erde geformt und mit Rasen bepflanzt werden sollen. Die Initiatoren möchten mit dem Pfad und den „Verweilmöbeln“ auch einen Ausgleich dafür schaffen, dass der ehemals dort gelegene Minigolfplatz nicht mehr vorhanden ist.

Bezirksbürgermeisterin Renate Warnecke hat neben der Gestaltung des Barfußpfades allerdings auch eine Aufwertung des etwas in die Jahre gekommenen angrenzenden Spielplatzes im Blick. Zudem müsse im Vorfeld wohl noch geprüft werden, ob auch die oberen Teiche des Murmelbachs entschlammt werden können. Das müsse dann in Absprache mit dem Eigentümer des Vorwerkparkes geschehen – denn anders als im unteren Bereich des Baches befindet sich dieser Abschnitt in Privatbesitz.

Die potenziellen Flächen für den Barfußpfad werden nach Angaben von Warnecke für die Vorbereitung zum Abtransport des Schlammes gebraucht. „Dabei soll ein neues Verfahren genutzt werden“, erklärt sie. So soll der Schlamm zunächst in großen Taschen oder Folien auf den Rasenflächen ausgebreitet und abgelegt werden. Das Wasser kann aus den Folien heraussickern und letztlich in den Murmelbach ablaufen. Anschließend kann der getrocknete Schlamm per Lastwagen entsorgt werden.