Vierbeiner mit Spürnase und ein „singender“ Dackel
Hundefreunde präsentieren Vierbeiner vor dem Rathaus.
Barmen. Das hätte Kommissar Rex auch nicht actionreicher hinbekommen: Ein sogenannter Runner läuft über den Johannes-Rau-Platz, wenige Augenblicke später schießen die beiden Bloodhounds Connor und Evita hinter der Zielperson her. Gesucht und anhand eines Geruchsträgers gefunden: Die beiden Suchhunde machen brav Sitz, während Marcel und Ursula Maierhofer erklären, was sich hinter dem Begriff Mantrailing verbirgt: Personensuche mit Suchhunden.
Am Samstag stellten die Wuppertaler Hundefreunde vor dem Barmer Rathaus wieder ihre Vierbeiner vor. „Wir wollen den Bürgern Hunderassen näherbringen, über Haltungsbedingungen informieren und erklären, wie man mit Hunden arbeiten kann“, erklärt Organisator Joachim Möller, Chef der Wuppertaler Hundefreunde (VWH).
Er findet im Gespräch mit der WZ deutliche Worte für die Situation von Hundehaltern in Wuppertal: „Wuppertal ist keine sehr hundefreundliche Stadt“. Es gebe eine verhältnismäßig hohe Hundesteuer, wenig Auslaufflächen, und eine restriktive Straßenordnung: „Im ganzen Stadtgebiet muss der Hund angeleint werden“.
Andere NRW-Städte würden das Landeshundegsetz anwenden, was den Tieren näher käme. Deshalb ging es auf dem Johannes-Rau-Platz auch um Aufklärungsarbeit. „Dobermänner sind sehr freundliche Hunde“, sagt zum Beispiel Eva Sekula von der Dobermanngruppe Wuppertal. Sie wolle das negative Image, das Dobermänner hätten, verbessern. Dazu gab es eine Vorführung: „Die Hunde müssen tolerieren, dass ihre Herrchen von Fremden begrüßt werden“, erklärt Möller und steigt in den Ring.
Nach und nach gibt er den Dobermann-Freunden die Hand, während deren Hunde ruhig sitzen blieben. Neben Bloodhounds und Dobermännern dürfen natürlich auch Doggen und Dackel bei einer Hunde-Schau nicht fehlen: Der Bläserchor des Deutschen Teckelklubs (DTK) Ortsgruppe Elberfeld spielt traditionelle Melodien auf ihren Hörnern, während Fipsi, Benji und Felix neben ihren Herrchen und Frauchen in der Sonne dösen. Plötzlich stimmt ein Dackel in die Musik mit ein und beginnt zu Jaulen — ganz zur Belustigung der Schaulustigen.