Schöneberger Ufer Das hat es mit dem Obelisken auf sich
Oberbarmen · Eine Mysteriöse Betonstele warf am Schöneberger Ufer Fragen auf. Aber das Geheimnis wurde nun gelüftet.
Lange Zeit war unklar, was es mit dem über zwei Meter hohen, bleistiftförmigen und bunt bemalten Obelisken am Schöneberger Ufer gegenüber der Sparkassenfiliale auf sich hat (wir berichteten). Auch die Stadtverwaltung war seinerzeit überfragt.
Jetzt ist das Rätsel um die merkwürdige Betonstele in der Nähe des Berliner Platzes endlich gelöst: Es ist tatsächlich Kunst. Kann also nicht weg. Der „Bleistift“ ist das Werk von Rudolf Winkelmann. Mit der Installation will der frühere Handwerksmeister auf das in seinen Augen unansehnliche Schöneberger Ufer und die städtebauliche Abkehr von der Wupper aufmerksam machen.
Seit 2003 ziert das Objekt nunmehr den Platz zwischen zwei Schwebebahnstützen. „Ich habe das damals mit der Absicht aufgestellt, dass sich dort etwas verbessert“, sagt Winkelmann. Große Veränderungen seien nicht zu erwarten gewesen. Deshalb habe er versucht, mit seinem Kunstwerk wenigstens im Kleinen für eine Verschönerung des Areals zu sorgen.
Die Stadt half mit einem Kran beim Errichten des Obelisken
Eine offizielle Genehmigung für das Aufstellen des Obelisken habe er nie erhalten, sagt Winkelmann. Die Begeisterung des damaligen Oberbürgermeisters Hans Kremendahl für seine Pläne habe Winkelmann jedoch in seiner Absicht bestätigt. Auch, dass die Stadt ihm beim Errichten des Obelisken mit einem Kran behilflich gewesen sei, wertete er als stillschweigendes Einverständnis. Bei den Bürgern aus dem Viertel sei das Kunstwerk ebenfalls gut angekommen. „Andere Leute haben Blumen neben der Stele gepflanzt“, erzählt Winkelmann. „Ich habe auch viele zustimmende Meinungen zu der Aktion erhalten.“ Weitere Kunstwerke rund um die Stele würde er deshalb sehr begrüßen.
Aktuell wird das Gebiet rund um den Berliner Platz, wo auch Winkelmanns Kunstwerk steht, im Rahmen des städtebaulichen Entwicklungskonzepts für Oberbarmen (Isek) umgestaltet. „Das Areal soll schöner und attraktiver werden“, erklärt Stadtsprecherin Martina Eckermann. Dafür werden etwa die Mauer am Wupperufer neugestaltet und das Buschwerk gestutzt.
Bald werde man daher auch Winkelmanns Stele zu Leibe rücken müssen. „Damit die Arbeiten dort ungehindert weitergehen können, wird das Kunstwerk gesichert und an anderer Stelle wieder aufgestellt“, sagt Eckermann.