Anwohner wehren sich gegen längere Strecke für Museumsbahn
Der Verein der Bergischen Museumsbahn will seine Strecke erweitern — Anwohner sind dagegen.
Kohlfurth. Mit seinen Besucherzahlen im aktuell laufenden Saisonbetrieb ist der Verein Bergische Museumsbahnen laut dem 1. Vorsitzenden Michael Schumann sehr zufrieden. Keine guten Neuigkeiten gibt es aber mit Blick auf die geplante Erweiterung der denkmalgeschützten Strecke, auf der die Museumsbahnen von April bis Oktober etwa zweimal monatlich verkehren.
Derzeit führen die Fahrten von der Kohlfurther Brücke durch das Kaltenbachtal bis zum Greuel. Wie berichtet, wünschen sich die Vereinsmitglieder eine neue Endhaltestelle am Möschenborn. Die dafür erforderlichen 500 zusätzlichen Meter an Schienen waren schon im Sommer 2012 fertiggestellt, doch die Erlaubnis zur Errichtung der Haltestelle fehlt — bis heute.
Grund sind die Proteste von Anwohnern, die sich unter anderem durch vorbeifahrende Bahnpassagiere in ihrer Privatsphäre auf dem eigenen Grundstück eingeschränkt fühlen. Betroffen sind vor allem die Berghauser und die Greueler Straße. Im August 2010 begann der Streit, seit Sommer 2012 liegt der Fall bei der Bezirksregierung, wo Anlieger zu dem Vorhaben des Vereins ihre Stellungnahmen abgeben konnten.
„Die lagen uns zur Einsicht vor“, erinnert sich Michael Schumann. In der Summe bestehe die Kritik aus vielen Kleinigkeiten, zu denen auch falsche Einwände gehörten, so Schumann. „Zum Beispiel machen sich die Anwohner Sorgen um die Entwässerung. Sie befürchten, dass wir für die Haltestelle Flächen versiegeln.“ Richtig sei, so Schumann, dass von Beginn an durchlässige Oberflächen geplant waren.
Der Verein habe seine Stellungnahme dazu abgegeben — seitdem warte man. „Die Sache liegt weiterhin beim Regierungspräsidenten“, sagt der Vereinsvorsitzende.
„Natürlich haben wir immer mal wieder nachgefragt, aber die Bezirksregierung bearbeitet vornehmlich Fälle der Verkehrsbetriebe, die täglich fahren. Die sind vorrangig.“ Eine Schätzung, wann eine Entscheidung fallen könnte, möchte Schumann inzwischen nicht mehr abgeben.
Ein Erörterungstermin sei noch nicht festgelegt worden, sagt dazu Stefanie Klockhaus, Sprecherin des Regierungsbezirks. „Auf Grund der eingegangenen Einwendungen und Stellungnahmen sind noch verschiedene Sach- und Rechtsfragen zu klären und die Antragsunterlagen müssen hierzu entsprechend ergänzt werden. Wir befinden uns deshalb im Gespräch mit dem Antragsteller.“
Die Wuppertaler Anwältin Barbara Reul-Nocke, die die 17 Anwohner vertritt, betont: „Das sind nicht die Feinde der Museumsbahn.“ Anders als hin und wieder kolportiert, habe es aber in der Vergangenheit nie einen Haltestelle am Möschenborn gegeben. „Deshalb kann der Verein nicht einfach Fakten schaffen.“
Schumann und seine Mitglieder hoffen allerdings, dass die Angelegenheit noch in diesem Jahr entschieden werde.