Giftiger Boden: Bauarbeiten an der Unterkohlfurth

Das mit Schadstoffen belastete Gelände an der Unterkohlfurth soll saniert werden.

Unterkohlfurth. Dass ausgerechnet ein Arzt die Galvanotechnik erfand, stimmt bedenklich. Indessen ist es weniger ihm als der Unbekümmertheit seiner Epoche zuzuschreiben, dass er nicht gleich auf die Gefahren hinwies. Diese sind beachtlich. Allein Chromat, einer der anfallenden Schadstoffe, kann Hautkrebs auslösen.

Entsprechend brisant ist der ehemalige Galvanik-Standort an der Unterkohlfurth 76. Starke Verschmutzungen des Bodens seien bei umfangreichen Untersuchungen nachgewiesen worden, bestätigt die Stadt. Da es sich um leicht lösliche Substanzen handelt, gelangen die Stoffe ins Grundwasser. Derzeit bedeute das keine Gefahr, da dort kein Trinkwasser gewonnen werde und niemand direkten Kontakt mit dem Boden habe.

Um trotzdem eventuellen Auswirkungen vorzubeugen, soll das Gelände nun saniert werden. Die Kosten in Höhe von 3,2 Millionen Euro teilen sich die Firma Baaske als Verursacher, die Stadt und der Altlastensanierung- und Altlastenaufbereitungsverband NRW (AAV).

Der Beginn der Arbeiten ist für Februar vorgesehen, wobei zunächst Rodungen für eine Baustraße erforderlich sind. Die Straße soll von der Brücke an der Schütt bis zur ehemaligen Kaltenbacher Mühle führen. Maßnahmen zum Schutz von Amphibien-, Repitilien- und Vogelarten werden die Arbeiten begleiten.

Nach dem Abriss des ehemaligen Betriebsgebäudes erfolgt ab Juni der Austausch von annähernd 15.000 Tonnen Boden. Gänzlich schadstofffrei werde das Gelände auch nach Abschluss der Arbeiten gegen Jahresende nicht sein, heißt es schon jetzt. Dennoch können die Gefahren drastisch minimiert werden. Wie hoch sie einzuschätzen sind, zeigt die Tatsache, dass man während der Abbruchmaßnahme durch Befeuchtung Staubverwehungen eindämmen will. Auch Haustiere sollten daran gehindert werden, das Gelände zu betreten.