Gymnasium eröffnet seine eigene Sternwarte
Seit vergangener Woche können die Schüler des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums offiziell in die Sterne blicken.
Küllenhahn. Einen Blick in die Sterne werfen - das können die Schüler des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums (CFG) seit vergangener Woche während ihres ganz normalen Schulalltags. Nach jahrelanger Planung und Bauzeit ist es endlich soweit. Die Sternwarte des CFG ist eröffnet.
Als sich vor sechseinhalb Jahren der Merkur vor die Sonne schob, da saßen 15 Schüler der Astronomie-AG und ihr Lehrer Michael Winkhaus auf dem Dach der Schule, um das Spektakel durch Teleskope zu beobachten. Das war die Geburtsstunde der Sternwarte. "Von da an ließ mich und meine damaligen Schüler der Gedanke nicht mehr los. Auf das Dach musste eine Sternwarte", erinnert sich Winkhaus, Physiklehrer und Leiter des Projekts.
Der Bau einer Sternwarte war kein abwegiges Projekt. Denn der Vorläufer des CFG, das Realgymnasium Elberfeld, besaß vor gut 100 Jahren ebenfalls eine. "Wir reihen uns also nur in eine alte Tradition ein", sagt Winkhaus. Doch zweifellos ist die jetzige Astronomiestation um einiges moderner. Das Astrogebäude, in dem die Teleskope aufbewahrt werden und das gleichzeitig, durch die Möglichkeit, das Dach aufzuschieben, als Beobachtungsstation dient, bildet das Herzstück. Außerdem befinden sich auf dem Schuldach sechs Beobachtungsinseln, an denen in nur drei Minuten die Teleskope aufgesetzt werden können. "Die Schüler sollen selbständig beobachten können und nicht stundenlang auf einen Blick in die Sterne warten müssen", sagt der Physiklehrer.
Eine besondere Innovation ist der eigene EDV-Raum der Astrostation. Hier sind alle Teleskope auf dem Dach mit Computern vernetzt. Damit ist es möglich, auch bei schlechtem Wetter, die Teleskope ferngesteuert zu bedienen und Bilder zu machen. Die Sternwarte des CFG ist auch mit computergesteuerten Teleskopen in Japan, Südafrika und Mexiko verbunden. "Doch ohne Sponsoren und viel Unterstützung wäre dieses riesige Projekt nicht umsetzbar gewesen", räumt Winkhaus ein. Aber auch er bekam ein dickes Lob vom Schulleiter "Dieses Projekt lebte vom Visionär Michael Winkhaus. Ein "das geht nicht" kommt in seinem Wortschatz nicht vor", bekundet Karl Schröder.
Die Eröffnung der Sternwarte vergangene Woche wollte keiner versäumen. Schüler, Eltern, Lehrer und viele Helfer des Projekts waren gekommen. Auch Oberbürgermeister Peter Jung ließ sich einen Blick in den Wuppertaler Sternenhimmel nicht entgehen. Ab jetzt steht die Sternwarte Schülern und Studenten in der ganzen Stadt zur Verfügung. Küllenhahn sei nun dem Himmel ein Stückchen näher, schwärmte eine Schülerin.