Heimat- und Bürgerverein: Seit 120 Jahren eine Verpflichtung
Der erste Vorsitzender Rolf Tesche hat feste Pläne zum Wirken des Vereins.
Cronenberg. Die Wurzeln des Cronenberger Heimat- und Bürgervereins reichen bis in das Jahr 1892 zurück. Zu den Aufgaben des Vereins, so hieß es unter anderem im damaligen Gründungsprotokoll, zählte „die Förderung und Wahrung bürgerlicher Interessen nach allen Richtungen“. Auch auf bestehende Mängel wollten die Gründerväter vor fast 120 Jahren aufmerksam machen.
Der Zweite Weltkrieg setzte dem damaligen „Cronenberger Bürgerverein“ ein Ende. Erst 1951 lebte der Verein unter dem Namen „Cronenberger Heimatbund“ wieder auf. Die Pflege des heimatlichen Brauchtums und die Verbesserung der Cronenberger Situation im Verband der Stadt Wuppertal standen auf der Agenda. Heute heißt der Verein CHBV — Cronenberger Heimat- und Bürgerverein. Seit März 2003 führt Rolf Tesche als Vorsitzender und Nachfolger von Hans Otto Bilstein den CHBV. In Kuchhausen aufgewachsen und zur Schule gegangen, engagierte sich der selbstständige Handwerksmeister aktiv in örtlichen Vereinen und Organisationen, spielte Handball im Cronenberger SC, wirkte als Jugendleiter aktiv in der Reformierten Gemeinde und leitete rund zehn Jahre die Freiwillige Feuerwehr Cronenberg, deren Förderverein er als Vorstandsmitglied weiter angehört. Sein Credo lautet: „Cronenberg liegt mir am Herzen!“ Die WZ sprach mit dem 61-Jährigen über aktuelle örtliche Belange.
Warum haben Sie den Vorsitz im CHBV übernommen? Tesche: Eigentlich wollte ich nur zweiter Vorsitzender werden, aber der von mir für den Vorsitz favorisierte Kandidat sprang ab. Durch mein langjähriges Engagement im Sport, in der Kirche und in der Freiwilligen Feuerwehr kenne ich natürlich die örtlichen Verhältnisse bestens. Die Feuerwehr ist zum Beispiel Mitbegründer der Werkzeugkiste. Da bin ich von Beginn an mit dabei gewesen. Mein Ziel war und ist die Pflege der Beziehungen unserer Vereine untereinander sowie das Wohl und die Weiterentwicklung Cronenbergs.
Werden Ihrer Meinung nach die Interessen Cronenbergs von der Stadt Wuppertal ausreichend gewürdigt? Tesche: Nein, ich denke da zum Beispiel an die Pläne zum Bau einer Sporthalle in Unterkirchen, die für die Weiterentwicklung des Sports unverzichtbar ist. Oder die geplanten Maßnahmen zu einer optimierten Verkehrsführung in der Ortsmitte. Entsprechende Pläne liegen schon lange vor, aber dabei ist es leider geblieben.
Es heißt, die Cronenberger würden von der Verwaltung zu oft vor vollendete Tatsachen gestellt. Teilen Sie diese Ansicht? Tesche: Ja, deshalb wollen die hiesigen vier Bürgervereine enger zusammenarbeiten. Wir wollen bestimmte Wünsche der Stadt gegenüber mit mehr Nachdruck vertreten. Mit der von der Verwaltung vorgeschlagenen Lösung für das Bürgerbüro sind wir nicht einverstanden. Das ist in unseren Augen kein Bürgerservice. Die Bürger sehen das auch so, das beweist der Erfolg unserer Aktion mit 4313 Unterschriften. In dieser Frage ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.