Wuppertal Politik will Ampelkreuzung entschärfen

An der Hahnerberger Straße/Kaisergarten missachten Fahrer oft das erste von zwei Rotsignalen.

Foto: Stefan Fries

Cronenberg. Zeigt die Ampel an der Hahnerberger Straße/Kaisergarten Rot, fahren viele Fahrzeuge trotzdem weiter. Das jedenfalls sagen Anwohner. Auf den Antrag der Siedlergemeinschaft Wilhelmring hin, dort einen Tempo- und Rotlichtblitzer aufzustellen, beauftragte die Bezirksvertretung jetzt die Verwaltung, eine Lösung für die Kreuzung zu finden.

Auf diesem abschüssigen Teil der Hahnerberger Straße stehen zwei Ampeln kurz hintereinander. Abwärts fahrende Fahrzeuge missachteten die erste Ampel vor der Einmündung des unteren Wilhelmrings und stoppten erst vor der zweiten Ampel, so die Beobachtung der Anwohner. Dabei gefährdeten sie aber Fußgänger und Fahrzeuge, die aus dem Wilhelmring kommen.

„Die Ampel wird von vielen Kindern genutzt, die zur Bushaltestelle oder zur Schule wollen“, sagt Lutz Kosanke im Gespräch mit der WZ. Inzwischen würden viele Eltern ihre Kinder auffordern, nur an der unteren Ampel die Straße zu überqueren. Er ist der Meinung, dass einige Fahrer sogar bewusst über Rot fahren. Oft genug habe er erlebt, dass ein Fahrer noch aufs Gas tritt, wenn die Ampel schon Rot zeigt. Die Siedlergemeinschaft habe ihr Anliegen schon dem Oberbürgermeister vorgetragen, der habe sie an die Bezirksvertretung verwiesen.

Michael-Georg von Wenczowsky (CDU) bestätigte die Beobachtung der Anwohner: Fahrer sähen wohl nur die zweite Ampel. „Man sollte das erste Rotlicht verdoppeln, damit es wirklich sichtbar ist.“ Denn ein Blitzer verursache hohe Kosten.

Bezirkspolizist Ottmar Ay fand ebenfalls: „Da muss etwas passieren.“ Über die Kreuzung werde oft zu schnell gefahren. Fahrer hätten wohl einen „Tunnelblick“ auf die zweite Ampel und übersähen die erste. Ein Blitzer würde „sicher positiv zu Buche schlagen“.

Regina Orth (Grüne) berichtete, sie habe schon erlebt, dass Autos nicht bremsen konnten, weil sie zu schnell unterwegs waren. „Daher ist ein Blitzer nicht verkehrt.“ Auch Hartmut Kissing (Linke), ebenfalls Anwohner, konnte eigene Erfahrungen beisteuern: „Ich bin da schon bei Grün rausgefahren, als plötzlich jemand vor mir war.“ Gründlicher wollte Bernhard Wagner (AfD) die Sache angehen und forderte entsprechend gesteuerte Grünphasen zur Erziehung der Raser.

Die Politiker einigten sich darauf, von der Verwaltung einen Vorschlag zur Entschärfung der Kreuzung zu fordern. Lutz Kosanke hofft, dass sich die BV nicht mit einer abschlägigen Antwort der Verwaltung abspeisen lässt: „Ich hoffe nicht, dass es erst Tote geben muss, bevor etwas passiert.“