Wuppertal SPD will mit den Bürgern die Innenstadt verschönern
Die Fraktion bringt in die BV am Mittwoch einen Antrag zur Bürgerbeteiligung in Cronenberg ein.
Cronenberg. Die SPD-Fraktion lässt nicht locker. Auf den Antrag zur Einrichtung einer Tempo-30-Zone auf der Hauptstraße, folgt nun der nächste Vorstoß. In die Sitzung der Bezirksvertretung am Mittwoch bringt sie eine Beschlussvorlage ein, die einen Bürgerbeteiligungsprozess zur Verschönerung der Innenstadt zum Ziel hat. „Wir stellen uns einen runden Tisch vor, an dem wir uns mit Bürgern, Geschäftsinhabern und Immobilienbesitzern austauschen und gemeinsam Ideen sammeln, wie sich die Aufenthaltsqualität verbessern lässt“, sagt der Fraktionssprecher Hans-Peter Abé.
Die SPD habe es sich in der laufenden Legislaturperiode zur Aufgabe gemacht, das Cronenberger Zentrum attraktiver zu gestalten. Die Beruhigung der Hauptstraße spielt dabei eine tragende Rolle. „Im Vergleich zu Ronsdorf sind wir hier oben ein Durchgangsort. Alles liegt an einer stark befahrenen Straße, die kaum zu queren ist. Wenn ich sehe, wie sich auch ältere Leute durch den Verkehr hangeln, bin ich überrascht, dass nicht mehr passiert“, sagt Hans-Peter Abé.
Er kann sich in der Bezirksvertretung auf die Rückendeckung der anderen Fraktionen verlassen. „Wir können diesen Antrag nur begrüßen“, sagt Günter Groß von der CDU. Er zweifelt allerdings an der Umsetzung. „Es hat vor einigen Jahren schon einmal einen runden Tisch gegeben, doch anschließend ist nichts passiert. Nach diesen Erfahrungen habe ich wenig Hoffnung, dass es diesmal anders ist.“ Gerade wenn die Umsetzung mit Kosten verbunden sei, sie von der Verwaltung keine Unterstützung zu erwarten. „Nun wird auch noch der Döppersberg teurer, da bleibt für uns kein Geld übrig“, betont Günter Groß. Er weist auf die begrenzten Einflussmöglichkeiten der Bezirksvertreter hin. „Wir können das meiste nur zur Kenntnis nehmen. Bürgerbeteiligung fängt für uns in der Bezirksvertretung an und da hapert es schon.“
Zum Antrag über eine 30er-Zone auf der Hauptstraße habe sich die Verwaltung auch nicht geäußert, kritisiert auch Hans-Hermann Bock von der FDP. Dennoch signalisiert auch er Unterstützung. „Natürlich stimme ich für den Antrag, ganz klar. Die Anregung ist richtig.“ Gleichzeitig regt er an, den Heimat- und Bürgerverein in den Prozess miteinzubeziehen. „Die Verantwortlichen haben gute Ideen und Kontakte zu den Immobilieneigentümern. Vielleicht lassen sie sich überzeugen, ihre Miete flexibler zu gestalten, um etwas gegen den Leerstand zu machen.“
Besonders die Fläche des ehemaligen Akzenta-Marktes sorgt für allgemeine Ratlosigkeit. „Die lässt sich so nicht vermarkten“, ist sich Hans-Hermann Bock sicher. „Das ist in der Tat ein Problem“, räumt auch Hans-Peter Abé ein. Er würde sich jedoch auch für die übrige Innenstadt weniger Friseure und Versicherungsmakler und mehr Geschäfte wünschen. „Wir brauchen attraktive Einkaufsmöglichkeiten.“
Vorschläge dazu erhofft such auch Regina Orth von den Grünen durch eine Bürgerbeteiligung. „Gemeinsam können wir vielleicht etwas bewegen.“ Sie begrüßt den Anstoß zu diesem Prozess ausdrücklich. „Wir sind immer dafür, die Menschen einzubeziehen und werden dem Antrag daher zustimmen.“