Valerie Wachter wagte den Megamarsch für das Hospiz

Auf rund 100 Kilometern durch die Eifel hat die 31-Jährige 3255 Euro eingesammelt. Die Strecke lief sie in etwas mehr als 22 Stunden.

Foto: Stefan Fries

Burgholz. Etwa 22 Stunden und 15 Minuten ist Valerie Wachter für den guten Zweck gewandert. Vom 23. zum 24. September hat die 31-Jährige in der Eifel — zwischen Brühl und Nettersheim — eine Strecke von 100 Kilometern absolviert. „Irgendwann hatte ich das Gefühl, nur noch auf Blasen zu laufen“, sagte die Wirtschaftsberaterin. Von ihrem Einsatz beim „Megamarsch Köln“ profitiert nun auch das Bergische Kinder- und Jugendhospiz Burgholz. Die beiden Gründer und Partner ihres Arbeitgebers — der Buth & Hermanns Unternehmensberatung GmbH — spendeten je einen Euro pro gewanderten Kilometer und multiplizierten dies mit der absolvierten Zeit. Zudem beteiligten sich auch die anderen Mitarbeiter der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft an der Spende: 3255 Euro kamen so zusammen.

Am Montag ist die Spende an das Kinder- und Jugendhospiz übergeben worden. Neben Wachter überbrachten Andrea Buth und Michael Hermanns - die beiden Partner der Unternehmensberatung - sowie Svenja Föllmer als Vertreterin der Mitarbeiter den Umschlag mit der Spende. Das sei „eine tolle Aktion“, die dem Hospiz „eins zu eins“ zugute komme, betonte das Vorstandsmitglied der Kinderhospiz-Stiftung Bergisches Land, Christoph Humburg. Pro Jahr brauche das 2015 eröffnete Hospiz rund eine Million Euro an Spenden, um die laufenden Kosten zu decken.

Auf die Idee für ihre „Spendenwanderung“ war Valerie Wachter nach dem Wuppertaler Schwebebahn-Lauf gekommen. „Ich habe Herrn Hermanns angesprochen und vorgeschlagen, so eine Aktion einmal mit einem guten Zweck zu verbinden“, erinnerte sich die Düsseldorferin. Da Hermanns sich im Caritasrat Wuppertal/Solingen engagiert und Caritas-Direktor Humburg gut kennt, kam er auf die Idee zur Unterstützung des Kinder- und Jugendhospizes.

Etwa 1200 Menschen hatten sich an der Marathon-Wanderung nahe Köln beteiligt, rund ein Viertel kam ins Ziel. Die Wanderung hatte Wachter gemeinsam mit ihrer Schwester und ihrem Bruder absolviert. Allerdings stieg der Bruder nach etwa drei Viertel der Strecke aus. Dass sie die Strecke geschafft hatte, dafür macht Wachter auch ihre gesteigerte Motivation als „Spenden-Wanderin“ verantwortlich. Zudem hatte sie ihr Chef im Vorfeld mit der skeptischen Aussage bestärkt, dass sie den Marsch nicht schaffen werde.

Das Kinder- und Jugendhospiz Burgholz ist eine von deutschlandweit 14 stationären Einrichtungen dieser Art. Zehn Plätze für schwerstkranke Kinder und deren Eltern sowie Geschwistern stehen zur Verfügung. „Wir wollen den Familien hier Normalität bieten“, sagte die Geschäftsführerin der Hospiz-Stiftung, Kerstin Wülfing. Die Betreuung reiche von der ersten Diagnose des betroffenen Kindes über die Unterbringung der Familien bis hin zu Trauergesprächen und Abschiedsritualen.