Auf Wander-Tour durch die grüne Südstadt
Warum heißt der Freudenberger Wald so wie er heißt? Diese und andere Fragen wurden auf dem Rundgang mit Stadtführer beantwortet.
Südstadt. Erinnerungen an alte Bundeswehrzeiten, Wiedersehen im Lesesaal, ein bisschen Fußball-WM und ganz viel Grün in einem Viertel im Wandel: Die gut zweistündige Wanderung, zu der die WZ und Wuppertal Marketing eingeladen hatten, bot einen ziemlich wilden Mix. Die elf Teilnehmer hatten jede Menge Spaß — einmal mehr an den Anekdoten von Stadtführer Johannes Schlottner.
Der marschierte erst einmal auf den Campus Freudenberg. Dort, wo heute die Studenten der Bergischen Uni büffeln, waren früher die Briten, dann Bundeswehrsoldaten stationiert. Prompt erinnerte sich Tourteilnehmer Jürgen Müller vom Sauerländischen Gebirgsverein an seine BW-Zeit: „Das war in Hamburg — ist aber ganz schön lange her.“
Einig waren sich alle, dass die Umnutzung des früheren Offizierskasinos zum Gästehaus der Uni eine sehr gute Idee ist. Schlottner erinnerte daran, dass auf dem Freudenberg früher die Ronsdorfer, die ihren Liefersack ins sündige Elberfeld brachten, Station machten, um sich mit Gerstengetränken zu stärken. Schlottner vielsagend: „Das war hier der Lusthügel.“
Im Freudenberger Wald genossen die Wanderer die Natur und die grandiose Aussicht. Schon dort wurde kräftig diskutiert. Die Fragen aller Fragen: Wie heißt denn jetzt der Wald? Vielleicht doch Friedenshöhe?
Ralph Hagemeyer vom Bürgerverein Elberfelder Südstadt: „So steht es auf dem Stadtplan. Hier sagt man aber Freudenberger Wald oder Busch.“ Und woher kommt die uralte Bezeichnung Diana-Wald? Karin Müller wusste Rat: „Diana ist doch die Göttin der Jagd.“ Alles nickte.
Von der Natur ging’s dann quer herüber zum Grifflenberg — auf den „Bildungshügel“, wie Schlottner gut gelaunt ankündigte. Der Stadtführer zeigte den Wanderern nicht nur das Gebäude von außen, sondern hatte auch einen Kurzbesuch in der Bibliothek organisiert. Dort traf Wanderteilnehmer Gerhard Schwöbel — pensionierter Lehrer des Gymnasiums Bayreuther Straße — prompt eine ehemalige Schülerin wieder: „Das hat mich sehr gefreut.“
Natürlich gab es an manchen Stellen Kritik. So schüttelten die Wanderer an der Waldstiege mit dem Kopf. Grund: Die Treppe hinauf zum Freudenberger Wald ist seit Jahren gesperrt und rottet vor sich hin. „Es ist leider überall dasselbe“, stellten Renate und Klaus Jend fest. „Die Stadt hat leider kein Geld für die Sanierung dieser schönen Abkürzung“ konstatierte Schlottner und Ulricke und Peter Wecker — sie waren eigens aus Düssel zur Südstadttour angereist — nickten wissend dazu.
Auf dem Weg zur Christuskirche und zu St.Suitbertus ließen sich vornehmlich die männlichen Wanderer aktuelle Fußballergebnisse durchgeben. Angela Schmidt, Marianne Hartmann und Ingrid Kleuser nahmen’s gelassen hin: „Eine superschöne Tour.“