Azubis lassen Geländer zur Wupper glänzen

Mit dem Projekt „Ufer“ sorgen acht junge angehende Maler für einen frischen Anstrich.

Foto: Anna Schwartz

Elberfeld. „Frisch gestrichen“ verkünden die Pappschilder auf der Mauer des Wupperufers „Am Wunderbau“, und ausgelegt haben sie acht junge angehende Maler und Lackierer in einer Ausbildungsinitiative der Gesa und des Jobcenters. Sie wollen sich über das Projekt „Ufer“ nach ihrer Prüfung vor der Kreishandwerkerschaft im November und Dezember dieses Jahres als frischgebackene Gesellen bei den Handwerksbetrieben bewerben. Und derzeit sind sie mit Feuereifer bei der Sache, das zum Teil total verrostete Geländer am Wupperufer in frischen, freundlich mausgrauem Glanz erstrahlen zu lassen.

Gestern am frühen Nachmittag schauten ihnen „Kiebitze“ über die Schulter. Nämlich Oberbürgermeister Andreas Mucke, Sozialdezernent Stefan Kühn, Vertreter des Jobcenters, der Gesa und Arnd Krüger von der Kreishandwerkerschaft. Alle zeigten sich angetan von dem Projekt, und Andreas Kletzander vom Jobcenter wies darauf hin, dass das Wuppergeländer für Passanten und Fahrgäste der Schwebebahn eine Visitenkarte der Stadt sei.

Vor zwei Jahren war mit der Maßnahme, die auch menschliche Betreuung beinhaltet, begonnen worden, und Stefan Kühn betonte noch einmal die sinnstiftende Wirkung dieses Pilotprojekts, bei dem Stadtentwicklung, Gesa und Jobcenter einmal mehr gute Vernetzung unter Beweis stellen würden. Zwölf junge Menschen hatten damals begonnen, acht sind noch dabei. „Diejenigen, die nicht mehr mitmachen, hatten triftige Gründe wie Umzug oder Krankheit. Niemand hat das Handtuch geworfen“, betont Kristin Degener vom Jobcenter.

Eine von den acht ist die 23 Jahre alte Miriam Janotta, die zwar ursprünglich das Tischlerhandwerk erlernen wollte, da aber keine Lehrstelle bekam. „Ich bin froh, dass ich jetzt Maler und Lackierer erlerne, weil es mir wirklich Spaß macht“, sagt sie und fügt hinzu: „Mit den Jungs komme ich auch gut zurecht.“ Zwei Kilometer Wupperufer sollen gestrichen werden, 500 Meter stehen noch an. „Was Sie jetzt sehen, ist der dritte Anstrich. Erst wird entrostet, dann grundiert und erst zum Schluss kommt die endgültige Farbe drauf“, so Maik Dürer, der das junge Team anleitet.

Allerdings besteht die Tätigkeit der Gruppe (bis 35 Jahre alt sind die Mitglieder) nicht nur im Anstreichen des Wuppergeländers. „Wir arbeiten mit Kooperationsbetrieben wie den WSW zusammen, die jungen Menschen gehen zur Berufsschule und sind während der Wintermonate in der Ausbildungswerkstatt in der Gennebrecker Straße beschäftigt“, erläutert Kristin Degener. Und wenn die Ausbildung beendet und die Prüfung bestanden ist, dann soll möglichst Andreas Muckes These „Kein Abschluss ohne Anschluss“ zum Tragen kommen. „Und da sind wir sehr optimistisch“, gibt sich Ulrich Gensch von der Gesa sehr zuversichtlich.