Bäume müssen der Fernwärmetrasse weichen
Unter anderem 80 Fällungen am Friedrichsberg.
Wuppertal. „Das sind lange, starre Rohre, die nur im rechten Winkel zu verlegen sind. Es ist technisch nicht möglich, sie um Bäume herum zu legen“, sagte Simon Utzeri von der Fachabteilung Fernwärme der WSW bei der Sitzung der Bezirksvertretung Elberfeld. Und deshalb müssen einige Bäume, die im Weg stehen, der Fernwärmetrasse weichen.
Besonders viele Fällungen wird es im Parkwald Friedrichsberg geben, hier sind 80 Bäume betroffen. Die Schneise wird eine Breite von etwa elf Metern haben. Der Graben muss zwar nur ungefähr drei Meter breit sein, aber es wird eine Baustraße mit Schutzstreifen benötigt. „Bergische Buchen können 25 Meter breit werden, das ist bald wieder überbrückt und wird schnell wieder begrünen“, sagt Albert Vosteen, bei der Stadt zuständig für Forsten und Waldbewirtschaftung.
Außerdem sei die Parkanlage ursprünglich mit Freiflächen und Sichtachsen geplant gewesen, mittlerweile sei sie aber ein „bergischer Dschungel“. Vosteen: „Naturfreunde sollten während des Baus trotzdem nicht dadurch gehen, das wird grausig aussehen.“
Weniger starke Eingriffe wird es am Dürrweg sowie am Jung-Stilling-Weg geben. Weil auf der Südseite der Straße einer der ältesten Buchenbestände in NRW stehe, habe man sich entschieden, mit der Leitung auf die Nordseite auszuweichen. Man bemühe sich, dort hauptsächlich Jungaufwuchs zu fällen und große Bäume zu vermeiden. Ganz funktioniert das nicht, eine große Eiche muss weg.
Für den Gesamtbestand der Wuppertaler Bäume und Wälder sei das aber nicht tragisch. Vosteen: „Die Durchforstungen wurden dieses Jahr wegen großer Projekte, unter anderem der Wärmeleitung, reduziert, um Nachhaltigkeit zu gewährleisten.“ Zudem werde eine kleine Stelle an der Herbringhauser Talsperre als Ersatz aufgeforstet.
Der Bezirksbürgermeister von Elberfeld, Hans Jürgen Vitenius (SPD), sagt dazu: „Das freut uns als Gesamt-Wuppertaler, aber als Elberfelder tut es uns um unsere Bäume leid.“