Bald auch Lärmschutz für den Julius-Lucas-Weg?

Landesbetrieb nimmt Einladung zum „Wohnzimmergespräch“ aus der WZ an.

Katernberg. Während die Diskussion um den Autobahn-Lärmschutz am Domänenweg in Vohwinkel allmählich in Bewegung kommt, herrscht am Julius-Lucas-Weg am Katernberg oberhalb der A 46 noch Ratlosigkeit. Das soll sich bald ändern: Bei Anwohner Friedrich Rawe - er hat Ende Juli in der WZ den langjährigen Stillstand in Sachen Lärmschutz kritisiert - hat sich der Landesbetrieb für Straßenbau jetzt zu einem Ortstermin angekündigt.

Damit reagiert die Landesbehörde auf Rawes Einladung zum Gespräch in seinem Wohnzimmer, das an die stark befahrene Autobahn grenzt. Rawe und seine Nachbarn wollen wissen, wann die langjährigen Pläne für einen Lärmschutz am Hang "endlich in die Tat umgesetzt werden." Ihnen gehe es ausdrücklich "um ein sachliches Gespräch" mit Fachleuten und die eingehende Prüfung möglicher Lösungen.

Zur Erinnerung: Rawe wohnt seit 1964 auf seinem Hanggrundstück und war damit Anwohner, noch bevor die Bundesstraße und später die Autobahn eingerichtet wurde. Als Ingenieur ist er technisch versiert und bezieht sich gemeinsam mit seinen Nachbarn auf jene Pläne, nach denen auch dieser Autobahnabschnitt eine eigene Lärmschutz-Abdeckung erhalten sollte - ähnlich der am Sternenberg in Wichlinghausen und an der Hansastraße in Elberfeld. "Das wurde uns schon für das Jahr 1995 groß versprochen", erklärt der mittlerweile 80-Jährige. "Passiert ist nichts."

Einen genauen Termin für das "Wohnzimmergespräch" gibt es zwar noch nicht - es deutet sich aber an, dass am Julius-Lucas-Weg detaillierte Pläne zur Sprache kommen werden. "Sicher ist in jedem Fall, dass wir etwas für die Anwohner tun müssen", hieß es gestern auf WZ-Nachfrage beim Landesbetrieb in Essen.

Sorge bereiten den Anwohnern nach wie vor auch Gebäudeschäden in der Hanglage. Über sie berichtete die WZ erstmals 2003. Damals wurde der Hang oberhalb der A 46 für 150000 Euro abgesichert. Das abschüssige Gelände scheint aber auch weiterhin zu arbeiten: Durch die Wohnzimmerwand und Fassade eines Hausbesitzers ziehen sich meterlange Risse, und auch Rawe spricht davon, dass sein Haus im Laufe der Jahre "um zwei Zentimeter nach unten gerutscht ist".

Vom Ausgang des von der WZ angestoßenen Gespräches hänge es nun ab, ob man die Probleme stadt- und landesweit zum Thema mache, fügt Rawe hinzu. "Wir sind zu allem entschlossen."