Boddinghaussche Kapelle: Nässe lässt Gebäude zerfallen
Gerüst soll verhindern, dass weitere Teile des Dachs auf den Gehweg fallen. Der Bau soll durch mehr Luftzirkulation trocknen.
Elberfeld. Wer in den vergangenen Monaten am katholischen Friedhof an der Hochstraße vorbeigegangen ist, der hat sich über das Gerüst um die Boddinghaussche Kapelle gewundert. „Vom Dach der Kapelle haben sich Teile gelöst und sind auch bis auf den Gehweg gefallen“, erklärt Ingo Schellenberg, Geschäftsführer der Elberfelder Friedhöfe. Um die Unfallgefahr zu minimieren, wurde das Gerüst um die unter Denkmalschutz stehende Kapelle gebaut. „Wir haben dann festgestellt, dass die Kapelle von innen völlig durchnässt war“, sagt Schellenberg. Daraufhin wurden unter anderem Holzbalken der Dachkonstruktion entfernt. Auch die Tür der Kapelle wurde abmontiert. Ziel war es, durch die so entstandene Luftzirkulation die Kapelle zum Austrocken zu bringen und so vor dem weiteren Zerfall zu schützen.
Das Nässeproblem wurde bereits vor gut zwei Jahren entdeckt. „Im Frühjahr 2016 haben wir dann mit den Sicherungsmaßnahmen begonnen und die Kapelle mit einem Gerüst gesichert. Im Vordergrund stand erst einmal die Sicherheit sowie die Sicherung der Bausubstanz. Jetzt müssen wir schauen wie es weitergeht“, sagt Ingo Schellenberg. Da die Kapelle unter Denkmalschutz steht, müssen alle Maßnahmen immer in Abstimmung mit der unteren Denkmalschutzbehörde getroffen werden. Schellenberg: „Wir wollen auf jeden Fall einfache Sanierungsarbeiten durchführen. Wir haben jetzt eine Dach- und Turmsanierungsfirma beauftragt, um festzustellen, welche Möglichkeiten wir da haben.“
Bau- und Konstruktionsfehler in der Vergangenheit haben zu einem schleichenden Zerfall der Kapelle geführt. Als realistisches Ziel gibt Schellenberg an, den Kapellenzustand von vor 100 Jahren wieder zu erreichen. „Eine vollständige Sanierung würde unser finanzielles Volumen sprengen. Da sind wir dann mal eben im sechsstelligen Bereich.“ Eine weitere Finanzierungsmöglichkeit sind Spendengelder.
Ingo Schellenberg
Soweit sind die Sanierungspläne der Boddinghausschen Kapelle aber noch nicht. Eine schnelle Lösung ist erstmal nicht in Sicht. „Wir sind gerade in den letzten Zügen der Beseitigung der Schadensursachen. Erst wenn wir diese abgeschlossen haben und wir wissen, welche Sanierungsmöglichkeiten wir haben, setzen wir uns mit der Denkmalschutzbehörde zusammen und entscheiden, wie wir sanieren“, sagt Schellenberg. Bis dahin sehen die Fußgänger noch das Gerüst um die Boddinghausche Kapelle auf dem Friedhof an der Hochstraße.