Weihwasser für Pferde und Hausgenossen
Die 14. Tiersegnung auf dem Laurentiusplatz verzeichnet den bisher größten Zuspruch.
Elberfeld. Ob im Vogelbauer wie der kleine gelbe Hansi, im Tragekorb, wie sein Hausgenosse, der acht Kilo schwere prachtvolle British-Blue-Kater Pauli oder sogar im Pferdetransporter wie der riesige schwarze Friese Fine und das amerikanische Minipferd Goldie, sie alle hatten sich auf Wunsch von Frauchen oder Herrchen auf dem Platz vor der Laurentiuskirche versammelt zur 14. Tiersegnung. Mit dabei natürlich die größte Fraktion, Hunde aller Größen und Rassen, die sorgsam angeleint, lautstark ihre Artgenossen begrüßten und beschnüffelten und in einen vernehmlichen Dialog mit ihnen traten.
Ein liebenswürdiger Gottesdienst, den Pastoralreferent Werner Kleine im Auftrag der Katholischen Citykirche am Tag des heiligen Franz von Assisi gestern Nachmittag zelebrierte. Er verwies darauf, dass Tiere wie Menschen den Atem Gottes in sich tragen und zur Schöpfung gehören, die es zu bewahren gilt. „Aber, wer Tiere liebt, muss auch die Menschen lieben“ so Werner Kleine. „Sonst hat es keinen Wert.“
Begleitet wurde die kleine Feier, zu der Hans Osterberg eine Fahne mit dem Schutzheiligen der Tiere angefertigt hatte, durch das neunköpfige Bläserkorps der DTK-Gruppe Elberfeld. Deren Jagdhörner hatten offenbar den Geschmack der Vierbeiner getroffen, wenn man die fröhlichen Belllaute so interpretieren wollte. „Ich komme regelmäßig jedes Jahr hierhin“, berichtete Julia Jansen, Frauchen von „Bernadette“, einem Bernhardiner-Weibchen. „Mäxx“, der wohlgestaltete Mischling aus einem Husky und einem Schäferhund und sein Mitbewohner, der Kater „Tiger“, waren zum ersten Mal dabei, und wie man hörte, kriegt „Mäxx“ vom „Tiger“ öfters eins auf die Nase, wenn er zu aufdringlich wird. „Duke“, ein weißer Schäferhund, war sichtlich aufgeregt. „Er ist erst eindreiviertel Jahre alt und hat noch nie so viele Hunde gesehen“, berichtete Angelika Barth.
Sie freute sich, als Kleine und Osterberg, der seinen menschen- und tierfreundlichen Teckel Attila mitgebracht hatte, durch die Reihen gingen. Mit Weihwasser wurden die Lieblinge der Frauchen und Herrchen besprengt, wobei Fine, der schwarze Friese ein wenig irritiert reagierte und von Britta Bönner fest am Zügel gehalten werden musste.
Tiersegnungen haben seit Franz von Assisi, der den Vögeln predigte und den Wolf von Gubbio durch gutes Zureden von weiteren Missetaten abhielt, in der katholischen Kirche eine lange Tradition und finden großen Anklang bei den Tierhaltern. „So viele Menschen und Tiere waren noch nie bei der Segnung auf dem Laurentiusplatz“, stellte Osterberg erfreut fest.