Bunker-Abriss Der Bagger hat ausgedient
Das 85-Tonnen-Gerät wird nun abtransportiert – Umgestaltung bis Frühjahr 2010.
Ostersbaum. Er war alles andere als ein Spaziergang - der Abriss des ebenso riesigen wie hässlichen Bunkers am Platz der Republik: Was im Januar dieses Jahres mit der Entkernung des wuchtigen Beton-Bollwerks seinen Anfang nahm, wurde im Februar schließlich zum faustdicken Abriss, der auch den Anwohnern im Quartier viel Geduld abverlangt hat.
Dass der Bunker nach dem Einsatz schwerer und lauter Geräte jetzt Geschichte ist, lässt die Nachbarschaft tief durchatmen. Bis zum Frühjahr 2010 soll sie mit der Einrichtung eines Stadtplatzes entschädigt werden, der diesen Namen auch verdient: Geplant ist, den ehemaligen Bunker-Standort zum Treffpunkt, Spiel- und Bolzplatz zu machen. Auch zusätzliche Parkplätze sollen entstehen - sie sind im Stadtteil ohnehin ein knappes Gut.
Die Zahlen auf dem Weg dorthin sind beeindruckend: Bagger und ein 85-Tonnen-Bohrmeißel mussten den gut 1,20 Meter dicken Mauern zuleibe rücken und nach einer Schätzung der Stadt etwa 20.000 Tonnen Schutt bewältigt werden. Jetzt werden die Maschinen, die den Bunker Stück für Stück "abgeknabbert" haben, abgebaut und abtransportiert.
Zunächst waren für den Mammut-Abriss und den Umbau des Stadtplatzes insgesamt 1,65 Millionen Euro veranschlagt, von denen das Land NRW 1,28 Millionen Euro trägt. Ein Löwenanteil entfällt in der Kostenrechnung auf die umfangreichen Abrissarbeiten: Sie waren zunächst mit einer Million Euro beziffert - "tatsächlich verbraucht wurden aber nur 800.000 Euro" meldet die Stadt nach Angaben des Gebäudemanagements.
Die eingesparten 200.000 Euro werden mit Blick in die chronisch leeren Kassen nicht nur den Kämmerer freuen und als Erfolg gewertet. Die Anwohner selbst befassen sich jetzt aber schon mit ganz anderen Dingen: "Der Bunker war hässlich. Der Lärm hat sich letztendlich gelohnt", sagt Anja Rittershaus (40) - sie arbeitet im Stadtteil für einen Pflegedienst - beim WZ-Ortstermin. Sie trifft damit zwar die allgemeine Gemütslage, dennoch bleibt auch die Angst vor einer Zweckentfremdung des neuen Platzes als Hundetoilette und Treffpunkt notorischer Biertrinker, wie sie an anderen Stellen das Stadtbild prägen. Im Gespräch mit der WZ setzen die Anwohner auf Kontrollen durch den Kommunalen Ordnungsdienst, wenn der Platz erst einmal umgebaut ist - gerade auch mit Blick auf spielende Kinder. Die Neugestaltung wird einhellig mit Spannung erwartet.