Buttersäure-Attacken in Sonnborn: Kripo ermittelt

Gleich mehrfach ist der Rutenbecker Hof von Unbekannten beschädigt worden.

Sonnborn. „Ich kann mir das einfach nicht erklären“, sagt Rania Sayed. Die Pächterin des Rutenbecker Hofs an der Sonnborner Straße muss sich zum wiederholten Mal über Beschädigungen der Gasträume durch Buttersäure ärgern. Ende Juli und zuletzt in der vergangenen Woche waren Polizei und Feuerwehr vor Ort, wie ein Polizeisprecher bestätigt, weil unbekannte Täter im Lokal und über die Fassade Buttersäure ausgegossen hatten.

Deren Geruch ist mit „äußerst unangenehm“ noch vorsichtig umschrieben. Schon geringste Mengen Buttersäure können den penetranten Gestank nach Erbrochenem auslösen, der sich hartnäckig hält und professionell beseitigt werden muss.

Die Buttersäure sei an mehreren Stellen verteilt worden, ist von der Polizei zu hören. Bei der ersten Säure-Attacke sei der Saal betroffen gewesen, sagt Rania Sayed, die den Rutenbecker Hof zwar erst seit Anfang April betreibt, im Stadtteil aber aus dem benachbarten Lokal Alt Sonnborn bekannt ist und schon einige Jahre in der Gastronomie arbeitet, wie sie berichtet. Die Wuppertalerin ist ratlos. „Es lief prima, die Leute kamen gern, und wir hatten viele Buchungen.“

Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. Anwohner in Sonnborn vermuten bereits eine „Anschlag-Serie“, doch davon mag man bei der Polizei angesichts der jüngsten Vorfälle noch nicht ausgehen. Man beobachte die Situation und fahre auf der Sonnborner Straße verstärkt Streife. Nach derzeitigem Ermittlungsstand sei jedoch kein konkreter Ansatz kennbar, heißt es. „Das Motiv ist unklar“, sagt ein Polizeisprecher.

Dass persönliche Beweggründe eine Rolle spielen könnten, habe sie sich auch schon überlegt, sagt Rania Sayed. „Aber mir fällt absolut niemand ein, dem so etwas zuzutrauen wäre.“ Ob sie den Rutenbecker Hof renovieren lassen und weiterführen werde, stehe noch nicht fest, sagt die junge Wirtin (28). Zurzeit ist das Lokal geschlossen. „Es geht um meine Existenz“, sagt Rania Sayed, „aber ich habe vor allem Verantwortung für meine Gäste.“