Der Fuchspark füllt sich mit Leben

Künstler machen einen Monat lang Programm in der Gaststätte.

Foto: Stefan Fries

Uellendahl/Katernberg. Hinten, in der Ecke des großen Saals hängen verschämt ein paar vergessene Luftschlangen. Gut hundert Stühle auf den Tischen, eine verwaiste Bühne, gähnende Leere: Im „Fuchspark“ am Westfalenweg oberhalb des Mirker Hains ist irgendwann die Zeit stehengeblieben.

Foto: Fries, Stefan (fr)

Mittendrin Anne Hirth und Johanna-Yasirra Kluhs. Sie lächeln: „Einfach toll.“ Die beiden haben mit dem einstigen Traditionslokal am Westfalenweg große Pläne: Vom 28. Mai bis zum 27. Juni soll das Ausflugslokal mit Leben und viel Kultur gefüllt werden.

Die beiden Kuratorinnen planen einen wilden Mix aus Tanz, Musik, Kochkunst, Theater und Fußballgucken. Motto: „Früher war alles besser, früher war alles aus Holz.“

Mit finanzieller Hilfe der Kulturstiftung des Bundes sollen im „Fuchspark“ — der Gasthof heißt dann für eine Woche „Fux“ — Mitglieder des Schauspiel- und Opernensembles, des Chors und Orchesters sowie des Wuppertaler Tanztheaters Pina Bausch auf Künstler der freien Szene treffen — das alles nicht abgehoben oder gar abgeschottet, sondern mittendrin, vor den Augen des Stadtteils.

Einen Spielplan gibt es noch nicht, dafür jede Menge Ideen: „Ein Tanztee, nicht nur für Senioren“, sagt Anne Hirth in die Leere des Saals. „Ein Spaziergang zum Freibad Mirke mit anschließendem Picknick“, ergänzt ihre Kollegin Johanna-Yasirra Kluhs.

Vieles klingt romantisch, einiges handfest. Die Bühne im großen Saal beispielsweise eignet sich ideal für eine Großbildleinwand — schließlich ist zur Fux-Zeit die Fußball-WM in Brasilien. „Wir wollen die Leute aus der Umgebung hierhin zurückholen.“

Und was kommt danach? Sind die vier Wochen im Fux nur ein einmaliger Trip in die Vergangenheit? Anne Hirth lächelt wieder: „Dieser Ort steckt voller Energie und will wiederentdeckt werden — vielleicht als dauerhafte Kleinkunstbühne oder Proberaum.“