Dönberg-Lauf: Schwitzen für die Feuerwehr
Zum fünften Dönberg-Lauf gingen so viele Starter wie noch nie auf die Strecke.
Dönberg. Das Martinshorn des Feuerwehrwagens trötet. Moritz Fuckert rückt aus. Das Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Dönberg eilt dieses Mal nicht zu einem Brand im Stadtteil herbei, sondern er hört wie die 108 anderen Läufer auf das symbolträchtige Startsignal und läuft beim Dönberg-Lauf mit. Währenddessen schriebt Nicole Anger auf einer Bierbank unter einer Zeltplane Urkunden für die Kinder, die bereits vor einer Stunde ins Ziel liefen. 63 Nachwuchssportler schnürten die Turnschuhe. Ein Rekord, wie Nicole Anger sagt. Sie und ihr Mann Chris gelten als die Erfinder Dönberg- Laufs.
Vor fünf Jahren organisierten sie den Lauf, der sich mittlerweile zu einem Stadtteilfest gemausert hat, zum ersten Mal. Der evangelische Kindergarten auf dem Dönberg, den ihr Kind damals besuchte, sollte mit dieser karitativen Veranstaltung finanziell unterstützt werden. Die Idee, dass der Erlös einer Einrichtung im Stadtteil zugute kommt, ist geblieben — wohingegen sich die Teilnehmerzahl veränderte: Sie stieg, stieg und stieg. „Das ist ein Lauf von Dönbergern für Dönberger“, sagt Andreas Oelmann vom Organisationsteam. Und der Lauf ist bei Oelmanns Familiensache: Vater Andreas moderiert, Frau Alexandra hat einen Streckenposten übernommen und Sohn Felix (7) geht an den Start.
Überhaupt ist die Sportveranstaltung auch ein Familienfest. Auf dem Gelände des Getränkehandels Frieling braten Ehrenamtliche Bratwürste und schenken Erfrischungen aus. Auf der Bühne spielt die Band seven up Musik. Kinder erkunden ein historisches Feuerwehrfahrzeug. Erwachsene sitzen auf Bierbänken und kommen ins Gespräch. „Es sind Nachbarn, die sich beim Dönberg-Lauf wiedersehen“, sagt Nicole Anger. Das Miteinander steht im Mittelpunkt und nicht etwa sportliche Bestleistungen. Aus diesem Grund verzichten die Organisatoren auch auf die Zeitnahme der Läufer. „Ein junger Läufer, der als erster ins Ziel läuft, erhält denselben Applaus wie die ältere Dame, die ein wenig später eintrifft“, erläutert Andreas Oelmann den abgewandelten Olympischen Gedanken auf dem Dönberg.
Vorbei an den Feldern des Dönbergs laufen die Läufer oder Walker. In der Ferne erkennt man schemenhaft das Läuferfeld. Die Startnummer 69, Jungfeuerwehrmann Moritz Fuckert, läuft als Erster ins Ziel. Der Erlös des Dönberglaufs ist in diesem Jahr auch für die Jugendfeuerwehr bestimmt. „Wir freuen uns sehr. Das Geld werden wir wahrscheinlich für einen Ausflug verwenden“, sagt Rainer Ramrath von der Jugendfeuerwehr Dönberg, die derzeit 18 junge Leute und vier Betreuer zählt. Und noch etwas aus der Puste ergänzt Moritz Fuckert: „Für uns alle war die Teilnahme daher Ehrensache.“