Ein Hausmeister für den Ölberg

Der Ölberg will ein Vorzeige-Quartier werden – mit Wohnungen für alte Menschen und einem eigenen Hausmeister.

Nordstadt. Sein Name: Rolf Zawada. Sein Beruf: Quartiershausmeister - der erste seiner Art in Wuppertal. Einmal in der Woche, am Freitag, startet der 58-Jährige zu seinem Rundgang über den Ölberg und hat ein Auge auf Sauberkeit und Ordnung im Elberfelder Kult-Quartier. Idee und Umsetzung stammen von der Wohnungsgenossenschaft Ölberg, die mit dem Quartiershausmeister auf einen Wunsch der Bewohner reagiert. Deren Hauptproblem ist die Verschmutzung von Straßen, Plätzen und Gehwegen.

Rolf Zawada entsorgt auf seinem Rundgang gern eine zerbrochene Bierflasche, aber er versteht seine Rolle nicht als Ersatz für einen Stadtteilservice oder gar für die Straßenreinigung. Er will vor allem Ansprechpartner für die Ölberger sein, die ihn jederzeit auf Missstände aufmerksam machen können. Bei größeren Müllansammlungen informiert er Stadt oder AWG. "Ich habe alle wichtigen Telefonnummern parat", erzählt Zawada, der mit jedem Rundgang bekannter wird.

Finanziert wird der Quartiershausmeister von "interessierten Bewohnern des Ölbergs", wie sich Gaby Schulten für die Wohnungsgenossenschaft ausdrückt. Und er kann - gegen Bezahlung versteht sich - auch direkt gebucht werden, um einen Keller zu entrümpeln, Schnee zu schieben oder kleine Gartenarbeiten zu erledigen. "Ich bin sehr vielseitig", sagt der gelernte Schreiner, der den Ölberg als den Stadtteil mit Potenzial ansieht.

Und das hat er vor allem als Viertel für ältere Menschen. Gerade erst ist der Ölberg von Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung als ein Modellprojekt zum altersgerechten Umbau von Wohngebäuden auserkoren worden. Nur 14 von 100 Bewerbungen haben bundesweit den Zuschlag bekommen. Für Gaby Schulten ein deutlicher Schritt nach vorn. Die noch junge Genossenschaft zählt 17 Mitglieder. Eines ihrer Ziele ist es, durch den altersgerechten Umbau von Wohnungen das Gründerzeitviertel zukunftsfähig zu machen. Dazu gehört für die Mitglieder mehr als ein barrierefreier Ausbau von Küchen und Bädern. "Wir schaffen ein Netzwerk rund um das Altwerden im Quartier." Versorgungsmöglichkeiten für ältere Menschen gehören neben Umbaukonzepten ebenso dazu wie die Qualifizierung von Wohnungseigentümern bei der Beantragung von Fördermitteln.

Und natürlich passt auch der Quartiershausmeister ins Konzept. Den Kontakt zu ihm gibt es bei der Geos eG unter Telefon 496-2025 oder per Mail

geos-eg@t-online.de