Laurentiusplatz: Passt ein Bierwagen ins Stadtbild?
Ein Gastronom will während der WM einen Wagen aufbauen. Die Stadt sagt Nein.
Elberfeld. Die Fußball-WM steht kurz bevor. Das wissen nicht nur die Wuppertaler Fußballfans, sondern auch Gastronomen, die das große Geschäft beim WM-Spektakel riechen. Einer hat deshalb bei der Stadt Wuppertal beantragt, einen Bierwagen auf dem Laurentiusplatz aufstellen zu dürfen. Der Antrag wurde abgelehnt.
Dafür hatte der Gastronom wenig Verständnis: Er schrieb einen hitzigen Brief an Oberbürgermeister Peter Jung (CDU). Von "Knüppeln zwischen den Beinen" ist dort zu lesen, die Entscheidung sei "eine verdammte Unverschämtheit". Die Stadt müsse sich nicht wundern, wenn ihr immer mehr Unternehmer den Rücken kehrten und wenn die Stadt sterbe.
Dabei ist alles wohl nur ein Kommunikationsproblem: Dem Gastronom wurde nach eigener Aussage übermittelt, dass der Grund für die Ablehnung des Antrags mögliche Schäden am Laurentiusplatz seien, die durch den Bierwagen entstehen könnten.
Stadtsprecherin Martina Eckermann rückt diese Aussage gegenüber der WZ gerade: "Es geht nicht um Platzschäden am Laurentiusplatz, sondern ganz grundsätzlich um ein stimmiges Stadtbild." Ein Bierwagen auf einem der schönsten Plätze Wuppertals passe nicht in dieses Stadtbild - auch nicht zur WM. "Ein solcher Wagen hat immer etwas Provisorisches. Für einen oder zwei Tage - zu speziellen Ereignissen - geht das in Ordnung. Aber über Wochen hinweg können wir das nicht genehmigen." Damit entkräftet Eckermann das Argument des Café-Besitzers, auch zum NRW-Tag habe es solche Wagen auf dem Laurentiusplatz gegeben.
Außerdem müsse die Stadt sich überlegen, welche Präzedenzfälle sie schaffe. "Wenn alle Gastronomen, die dort ansässig sind, einen Bierwagen aufstellen, wird der Platz für alle unattraktiv." Die Stadt handle also auch im Interesse des Antragstellers selbst, so Eckermann.
Trotzdem will sich die Verwaltung mit dem Café-Besitzer zusammensetzen. Eine "schönere" Lösung sei nämlich trotzdem möglich - etwa eine holzverkleidete mobile Theke, die anders als der Bierwagen ins Stadtbild passen würde. Eckermann: "Einen solchen Antrag würden wir jederzeit genehmigen."