Eiserne Hochzeit: In Wuppertal fand ihre Liebe eine Heimat

Lisa und Siegfried Ploch sind seit 65 Jahren verheiratet.

Foto: A. Fischer

Elberfeld. Damals hielt sich die Begeisterung von Vater und Mutter Thomas, Landwirte im Hessischen Breidenbach, in engen Grenzen: Tochter Lisa hatte ihre Cousine in Wuppertal besucht — und da jemanden kennengelernt. Der war mit dem Mann der Cousine befreundet, hieß Siegfried Ploch und war Gärtner am lutherischen Friedhof in Elberfeld. Und das wusste man auf dem Land ganz genau: Städter können nicht arbeiten. „Nun“, sagt Siegfried Ploch, „wir sind dann mal ausgegangen. So fing das an. Da nahm das Glück dann seinen Lauf.“ Jetzt feierten Lisa und Siegfried den 65. Hochzeitstag. „Verlobung musste sein“, erzählt Lisa Ploch, „da waren die Eltern streng.“ Er nickt: „Auf dem Land war das so.“ Geheiratet haben sie in Breidenbach, sie ist dann nach Wuppertal gezogen.

1949, noch so relativ kurz nach Kriegsende, da war der Wohnraum knapp. Das junge Paar lebte zunächst in einer Drei-Zimmer-Wohnung — in der drei Familien unterkommen mussten.

Lisa Ploch: „Wir hatten zwar das schönste Zimmer, mit Balkon. Aber um hinzukommen, mussten wir immer bei den Schwiegereltern durch.“ „Es war eine schwere Zeit“, sagt Siegfried Ploch.

Lisa Ploch hat den Umzug keinen Moment bereut: „Ich habe mich in Wuppertal direkt wohl gefühlt.“ 1952 wurde ihre Tochter geboren. Es folgte der Umzug in eine Dienstwohnung der Gärtnerei.

Später wären die Plochs doch beinahe aus Wuppertal weggezogen, ins ländliche Balve im Sauerland. Unter anderem, inzwischen selbst Oma und Opa, um ihrer Enkelin nahe zu sein. Aber das war Siegfried Ploch dann doch zu abgeschieden: „Ich habe gedacht: Um Gottes Willen, hier geh‘ ich ein wie eine Primel.“

Also sind sie in Wuppertal geblieben. Und an der Charlottenstraße wurde auch die Eiserne Hochzeit gefeiert.