Elberfeld feiert ein Lichterfest mit Riesenrad und Reibekuchen
100 Stände locken Besucher aus der ganzen Region mit Glühwein, Backfisch und Kunsthandwerk in die Innenstadt.
Elberfeld. Aus dem historisch anmutenden Kinderkarussell dröhnen Weihnachtslieder in einer Techno-Version, knallrote Paradiesäpfel tropfen neben frisch gebrannten Mandeln — auf dem Elberfelder Lichtermarkt vereinen sich Kirmeskitsch und weihnachtliche Nostalgie. Seit Montag locken rund 100 Stände auf den Markt der IG 1 Elberfeld.
Zwischen Herzogstraße, Von-der-Heydt-Platz, Grünstraße, Turmhof, Alte Freiheit, Kerstenplatz und Willy-Brandt-Platz war Dienstagabend bereits viel los. Durch die weihnachtlich beleuchtete Fußgängerzone schlendern Schüler mit Zuckerwatte und Familien mit Einkaufstüten. Flott und heiß werden Reibekuchen, Backfisch und Crepes serviert. Ein Glühwein kostet 2,50 Euro, eine Bratwurst drei Euro.
Eine sechsköpfige Damengruppe ist extra aus Köln angereist. „Wir besuchen jedes Jahr Weihnachtsmärkte in der ganzen Region. Dieses Jahr fangen wir in Wuppertal an“, berichtet Katharina Hamacher. An der Herzogstraße lassen sie sich den ersten Glühwein des Jahres schmecken. „Ein guter Glühwein muss wärmen, nach Weihnachten riechen und ein paar Umdrehungen haben. Dieser hier ist ausgezeichnet“, urteilt Gisela Ruff und stößt mit ihren Freundinnen an.
In den weihnachtlich dekorierten Ständen warten quietschbunte Mützen, leuchtende Sterne, glitzernder Schmuck, Werkzeug aus Schokolade und bemaltes Holzspielzeug auf ihre Abnehmer. Giuseppe Tedesco verkauft handgefertigte Gürtel und passende Schnallen — seit sieben Jahren an der gleichen Stelle. „Die Geschäfte laufen langsam an. 80 Prozent meiner Kunden gestern waren Stammkunden“, berichtet Tedesco stolz. Seine bunten Gürtel werden in Italien und Berlin gefertigt.
Der neue Hingucker des Lichtermarktes glitzert am Ende der Herzogstraße. Das Riesenrad hat einen Durchmesser von 22 Metern, mit dem Aufbau kommt es auf eine Höhe von 26 Metern. Eine Fahrt für zwei Kinder und zwei Erwachsene soll zehn Euro kosten. Für lange Schlangen sorgt das Angebot aber noch nicht.
Bei den jüngeren Besuchern kommt vor allem die Krippe mit lebenden Tieren auf dem Von-der-Heydt-Platz gut an. Die Schwestern Shirin (6) und Selina (9) stehen am Zaun des Geheges und beobachten mit großen Augen Esel und Schafe. „Die Schafe sind die besten“, findet Selina. „Auf den Weihnachtsmarkt haben wir uns schon das ganze Jahr gefreut.“