Emotionen hautnah erleben
Beim Kicker-Turnier in der Johanniskirche viele Wuppertaler Teams ganz vorne mit dabei.
Elberfeld. Am Samstag hat in der Johanneskirche am Friedenshain die erste offizielle Wuppertaler Stadtmeisterschaft im Tischfußball stattgefunden. Die sowohl für Hobby-Spieler als auch Bundesligateams offene Meisterschaft war mit 76 Teams aus Wuppertal, Nordrhein-Westfalen, ganz Deutschland und sogar den Niederlande sehr gut besucht. Gut ein Viertel der Teams stammte aus Wuppertal, und vor allem spieler der „Sinshots“ haben mehrere Platzierungen erreicht.
Gespielt wurde nach dem Schweizer System, bei dem nach der zweiten Runde Verlierer gegen Verlierer und Gewinner gegen Gewinner antreten. Nach zirka acht Runden wird dann in der K.O.-Runde der Sieger ermittelt. „So können möglichst viele Teams spielen und es treten immer gleichstarke Gegner gegeneinander an“, erklärt Jan Uhlemann, Präsident des nordrhein-westfälischen Tischfußballverbandes (NWTFV). „Tischfußball ist ein Sport für Jedermann. Jeder kann mitmachen, im Einzel oder Doppel und in jeder Konstellation: Jung und Alt zusammen, Männer und Frauen. Man braucht keine besonderen Fähigkeiten, wir haben auch viele Rollstuhlfahrer dabei.“ Es gehe vor allem um den Spaß.
Wer beim Verband eingetragen ist, der kann bei solchen Stadtmeisterschaften Punkte für die Gesamtliste sammeln und so in die Landesliga oder Bundesliga aufsteigen.
Oliver Ehrenberg (39) und Ole Möhring (24) vom Team Sinshots haben es zusammen mit ihrer Mannschaft diesen Herbst bereits geschafft, in die Landesliga aufzusteigen und feierten bei der Stadtmeisterschaft volle Erfolge. Angefangen hat es aber bei beiden — wie für die meisten Tischfußballer — alles in der Kneipe.„Am Anfang hat man um Getränke gespielt. Aber dann bemerkt man, dass beim Tischfußball auch Taktik dabei ist und der Kopf ganz schön gefordert wird“, erzählt Möhring. „Man fängt einfach Feuer, weil man bei kaum einem Sport die Emotionen des Gegners so hautnah mitbekommt“, fügt Ehrenberg hinzu. Natürlich gebe auch bei uns Regeln. Beleidigung zum Beispiel ist ein Foul und wird bestraft.
„Es ist toll. Die Leute sind sehr nett und freundlich. Es hat gar nichts von dem verrauchten Kneipenklischee.“, erzählt Jackeline Müller, die Frau des Küsters und Küchenfee bei der Stadtmeisterschaft. Die Gemeinde der Johanniskirche ist stolz, dass man schon zum zweiten Mal Ausrichter sein durfte — weil das auch zeige, dass Kirche nicht nur für Christen ist, sondern jeder willkommen ist.