Fest mit Nachbarn: Winterglühen bei Eiseskälte

In der Diakoniekirche an der Friedrichstraße gab es ein Stadtteilfest der besonderen Art.

Elberfeld. Die meisten Nachbarschaftsfeste finden im Sommer statt, wenn die Sonne scheint. Zwar bei Sonnenschein aber mit winterlichen Temperaturen luden die Initiative Friedrichstraße und die Diakoniekirche gestern gerade deshalb zum Winterglühen ein. Bereits zum vierten Mal sorgten viele freiwillige Helfer in der Diakoniekirche an der Friedrichstraße für einen schönen Nachmittag.

Beim von der Kirche und der Stadtmission organisierten Flohmarkt im Kirchenraum warteten kleine und große Schätze auf die Besucher: „Hier ist alles für kleines Geld zu haben, und der Erlös fließt vollständig in Projekte der Diakoniekirche — wie Hausaufgabenbetreuung und Finanzberatung“, sagt Christiane Schwaiger, die als Freiwillige zum Winterglühen gekommen ist.

Wer noch ungewollte Weihnachtsgeschenke los werden wollte, konnte sie mit anderen tauschen. Aber auch die übrig gebliebenen Weihnachtsmänner wurden in der Weihnachtsmannverwertungswerkstatt im Schokoladenbrunnen verarbeitet.

Im warmen Vorraum sorgten Kaffee und Kuchen für Gemütlichkeit. Auf dem Kirchenvorplatz trotzen die Freiwilligen zusammen mit Besuchern bei Glühwein, Bratwurst und Kartoffelsalat der winterlichen Kälte. Am späten Nachmittag sorgte der Wuppertaler Jan Röttger für Musik. „Wir haben das Fest vor zwei Jahren ins Leben gerufen, um etwas Schönes zu gestalten“, berichtet Paul-Gerhard Sinn, Diakon der Diakoniekirche und Mitarbeiter der Stadtmission.

Auch Leute auf dem Heimweg aus der Stadt sollen angelockt werden: Die Helfer haben diesen Samstag die Straße vom Neumarkt hoch mit Plakaten versehen, um zum Winterglühen einzuladen. „Im Sommer haben wir letztes Jahr die ganze Straße mit Sonnenblumen geschmückt. Da war natürlich noch viel mehr los“, erzählt auch Hendrik Stötter. Als zweiter Vorsitzender der Initiative Friedrichstraße kümmert er sich mit um die Organisation solcher „Feste mit Berührungspunkten“: „Wir möchten, dass die Leute sich kennen. Das Besondere hier an unserem Viertel ist, dass Jung und Alt nebeneinander wohnen — und das möchten wir fördern.“

„Es ist klein aber gemütlich, genau, wie es sein soll“, bringt es eine 77-jährige Besucherin für sich auf den Punkt.