Wuppertaler Engel Florian Muth hilft bei den Johannitern
Der 17-Jährige ist seit drei Jahren aktiv. Jetzt will er auch eine Jugendgruppe aufbauen.
Elberfeld. „Ich bin fast jeden Tag bei den Johannitern“, erzählt Florian Muth. Als Rettungssanitäter hilft der 17-Jährige bei Großveranstaltungen und springt ein, wenn die regulären Krankenwagen der Feuerwehr ausgelastet sind. Zu diesem Hobby kam Florian Muth durch seinen Vater, der ebenfalls als Sanitäter hilft: „Ich wollte eigentlich nur meinen Vater auf dem Elberfelder Cocktail besuchen“ — dort wurde der damals 14-Jährige direkt zum Helfen dabehalten. Bald machte er bei den Wuppertaler Johannitern erst seine Ausbildung als Sanitätshelfer, dann als Rettungshelfer. Mit dem Rettungssanitäter hat Florian Muth nun alle Kompetenzen, um im Sanitätswagen mitzufahren.
Nur mit dem vollständigen Führerschein muss er noch warten, bis er 18 Jahre alt ist. „Ich unterstütze oft die Einsatzleitung“, erzählt er. So kümmert er sich beispielsweise bei Sportveranstaltungen um Verletzte. Oder er hilft bei Evakuierungen wegen Bombenentschärfungen. „Sehr beliebt ist bei uns der Dienst an Weiberfastnacht in Köln“, sagt Florian Muth. Dort gehe es ebenso wie bei Diensten auf Musikfestivals oft um Probleme nach zu hohem Alkohol- oder Drogenkonsum. In den vergangenen beiden Jahren spielte bei den Johannitern die Flüchtlingswelle eine große Rolle. „Wir haben 2014 innerhalb von einem Tag in der Jugendherberge eine Flüchtlingsunterkunft aufgebaut“, erzählt er.
Eine Woche später haben die Johanniter das Gleiche beim CVJM auf der Bundeshöhe geleistet. „Wir haben die Flüchtlinge auch langfristig medizinisch betreut“, sagt Muth. Durch sein Hobby entschied sich der 17-Jährige auch, die Hilfe zum Beruf zu machen. Es besucht gerade ein Berufskolleg mit Schwerpunkt Gesundheit und Soziales und möchte anschließend eine Ausbildung zum Krankenpfleger absolvieren.
Bei den Johannitern baut Florian Muth gerade eine neue Jugendgruppe auf. „Die war leider eingeschlafen.“ Doch ab 11. Januar möchte der 17-Jährige alle zwei Wochen mittwochs ab 17.30 Uhr Jugendliche an den Sanitätsdienst heranführen. Mit den Zehn- bis 15-Jährigen möchte er „ganz viele Gruppenspiele“ machen und sie in die Erste Hilfe und den Katastrophenschutz einführen. Erfahrung mit Jugendlichen hat Florian Muth reichlich: Neben seinem Engagement für die Johanniter leitet er in seiner Heimatgemeinde Schwelm sowohl für die katholische als auch für die evangelische Kirche Jugendgruppen.