„Gobox“ will junge Leute für Sport begeistern

Am Arrenberg ist ein Kultur- und Bildungsprojekt an den Start gegangen, ein Portal für Sportvernetzung, das Kinder und Jugendliche für mehr Aktivitiät begeistern will.

Foto: Andreas Fischer

Arrenberg. Jonathan Martin (16) weiß, was er mag: Parkour, speziell Freerunning, und Longboard fahren. „Für mich ist das mein Leben“, sagt der 16-Jährige und betont: „Ich definiere mich über den Sport.“

Diese Leidenschaft möchte er jetzt an andere weitergeben. Als Scout der neuen Sportinitiative Gobox wird Jonathan künftig andere Kinder und Jugendliche informieren, vernetzen, — ganz im Sinne von Gobox — einem Projekt, das am Arrenberg Anfang Juli an den Start ging.

Eigentlich ist Gobox keine reine Sportinitiative, „sondern ein Kulturprojekt“, betont Organisator Tim Bindel, Dozent für Sportwissenschaft an der Bergischen Universität. Gobox sei in erster Linie nicht gesundheitsorientiert. Vielmehr gehe es darum, dass sich Kinder und Jugendliche im Sport selbst finden und etwas Neues entdecken. „Also neue Welten kennenlernen und darin eintauchen“, so Bindel.

Anlaufstelle dieser „Horizonterweiterung“ ist der Bauwagen auf dem Gelände des Kinder- und Jugendtreffs Arrenberg. Dort sind Scouts wie Jonathan oder Teamer wie Tuan Nguyen am Start. „Wenn jemand kommt, frage ich ihn, welche Interessen er hat und versuche so herauszufinden, was ihm Spaß machen könnte“, erzählt Tuan Nguyen.

Denn das Spannende an Gobox ist: Es gibt keinen festen Rahmen und keine Vorgaben. Die Inhalte des Projektes werden mit den Teilnehmern zwischen 11 und 15 Jahren selbst erarbeitet. „Das ist eine Bildungssituation, die es sonst so nicht gibt“, meint Tim Bindel und fügt hinzu: „Anders als im Sportverein wollen wir hier erst einmal herausfinden, was den jungen Leuten Spaß macht.“

Das geschehe, indem Leute im Stadtteil angesprochen würden. Gobox ist gewissermaßen ein Portal für Sportvernetzung.“ Und mache damit den Raum, in dem die Kinder und Jugendlichen leben, viel erfahrbarer. Ob Ballsport oder Tanzen: Wer möchte, geht einfach mit den Scouts mit.

Finanziert wird Gobox vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Initiative „Kultur macht stark“. Mit einer Fördersumme von insgesamt 100 000 Euro soll das Projekt bis zum 30. Mai 2015 laufen — und danach ein Selbstläufer werden, so hofft Tim Bindel.