Ideen für die Hofaue: Ein Park bis zur Wupper?

Welche Zukunft die frühere Textilmeile haben könnte, zeigen die Ergebnisse des Ideenwettbewerbes der Akademie für Städtebau und Landesplanung.

Elberfeld. Eine knappe Stunde hat beim Bombenangriff auf Elberfeld im Sommer 1943 einer Straße den Garaus gemacht, die einst Deutschlands Textilmeile war: die Hofaue. Bis zum heutigen Tag hat sie nicht zu einer Struktur zurückgefunden und selbst als Amüsierviertel nur periphere Bedeutung erlangt. Dass sie gleichwohl als citynahe und historisch bedeutende Straße großes Entwicklungspotenzial besitzt, veranlasste die Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung in NRW (DASL), die Hofaue zum Thema eines Ideenwettbewerbs zu machen.

Teilnehmer waren zwölf Absolvententeams aus neun Hochschulen des Landes, deren Entwürfe seit Montag im Lichthof des Rathauses zu sehen sind. Eigentümer, Anwohner und mögliche Investoren sollten für neue und nachhaltige Impulse gewonnen werden.

Auch wenn eine hochkarätige Jury die Arbeiten begutachtete, bedeutet das nicht, dass bereits mit einer Umsetzung zu rechnen wäre. Was die Ausstellung zeigt, sind Denkanstöße. Für Michael Walde vom Ressort Stadtentwicklung und Städtebau ist es vorrangig das Siegerteam Christian Pflug und Philipp Buthe von der Fachhochschule Dortmund, dessen Konzept Überzeugungskraft besitzt. Ihr Entwurf setzt darauf, die historische, vertikale Gliederung der Hofaue mit Ausrichtung zur Wupper wieder klar zu betonen und durch einen zentralen Park den Zugang zum Fluss zu öffnen. Die vorhandene Mischnutzung soll beibehalten bleiben, womit sich zugleich die besten Chancen für kleinere Investitionen unterschiedlicher Inhalte vom Wohnen bis hin zur Unterhaltung ergeben. Ein Schwebebahnmuseum könnte Anziehungspunkt auch für auswärtige Gäste sein.

Erhält das Siegerteam ein Preisgeld in Höhe von 3000 Euro, so wurde außerdem ein Sonderpreis der Landesbausparkasse Münster in Höhe von 1000 Euro an Clemens Wagner von der Technischen Universität Dortmund vergeben. Einen zweiten Sonderpreis in Höhe von 750 Euro für eine Studienreise erhielten Vera Kloke und Judith Mischor für ein Vermarktungskonzept, das auf die Hofaue zugeschnitten ist.

Architekt und Stadtplaner Klaus Fehlemann sieht in den Arbeiten den ermutigenden Ansatz, sich von großen Investoren, die in anderen Bereichen tätig sind, zu entfernen. Wie sehr dies auf eine dem Stadtteil angepasste Planung hinausläuft, ist noch bis zum 21. März im Rathaus zu betrachten.