St. Josef Krankenhaus Josef wacht seit 160 Jahren in seiner Grotte
Am St. Josef-Hospital steht ein kleines Bauwerk, das an den Namenspatron des Krankenhauses erinnert. Hans Osterberg kämpft für den Erhalt.
Elberfeld. Das Christuskind auf dem linken Arm, den Lilienzweig, seinem Symbol, in der anderen Hand lächelt der Heilige Josef aus seiner kleinen im Freien stehenden Grotte die Besucher milde an. Das schlichte Bauwerk mit der Statue steht unterhalb der Reitbahnstraße an einer Mauer auf dem Areal des Krankenhaus St. Josef und ist das Wahrzeichen der Klinik, die im Volksmund seit ewigen Zeiten liebevoll „Kapellchen“ genannt wird.
Seit 160 Jahren steht die Grotte an diesem Ort und wird seit langer Zeit mit andächtiger Sorgfalt gepflegt, mit frischen Blumen, Kerzen und Lichtern geschmückt. Hans Osterberg, ein ehrenamtlicher guter Geist im „Kapellchen“ ist dafür verantwortlich. „Ich habe doch Schwester Oberin Hildegarde versprochen, mich um die Grotte zu kümmern“, erklärt Hans Osterberg. Und erinnert sich an die vorletzte Borromäerin, die hoch betagt ins Mutterhaus der Kongregation der Barmherzigen Schwestern des heiligen Karl Borromäus nach Trier zurückgekehrt ist.
Osterberg, der im Kapellchen, das jetzt ein Zentrum für Orthopädie und Rheumatologie ist, 1946 zur Welt gekommen ist, hat das St. Josef-Hospital zu seiner zweiten Heimat erkoren, besucht unter anderem die bettlägerigen Patienten, macht ihnen Mut und rät ihnen auch bisweilen, doch an der Grotte ein Bitt- oder Dankgebet zu verrichten. „Der heilige Josef wird ihnen helfen“, gibt er den Kranken mit auf den Weg.
Und für ihn ist es auch eine Selbstverständlichkeit, dass die kleine Gebetsstätte trotz der derzeitigen Baumaßnahmen unversehrt erhalten bleiben muss. Der Heilige Josef schaut nämlich im Moment auf den Bau eines neuen Bettenhauses des Hospitals. Aber Hans Osterberg stellt klar: „Der Zugang zur Grotte muss erhalten bleiben“, und weiß sich dabei auch der Zustimmung des Krankenhaus-Personals gewiss. „Wenn die Baumaßnahmen beendet sind, dann wird sicher auch die Grotte restauriert“, glaubt Osterberg.
Der heilige Josef, Zimmermann wie Jesus, und Ehemann von Maria erfährt im Krankenhaus verschiedene Ehrungen. So durch eine eindrucksvolle große Holzstatue im Eingangsgeschoss und die Josefs-Kapelle auf der gleichen Etage. Dieser Ort der Andacht wird geschmückt und erhellt durch drei prächtige Bleiglasfenster, die das Leben des Ehemannes der Jungfrau Maria darstellen. Links die heilige Familie mit Jesus, Maria und Josef, in der Mitte der heilige Josef so wie in der Grotte dargestellt und im rechten Fenster als sterbender Heiliger, der im Beisein von Jesus Christus den Tod gelassen auf sich nimmt. Die herrlichen Fenster waren im Zweiten Weltkrieg in Sicherheit gebracht worden und galten als verschollen, ehe sie in der 60er Jahren von Hans Osterberg und Schwester Cypriana im Keller des Krankenhauses wieder gefunden wurden.
Nach einer umfassenden Restaurierung in Kevelaer wurden sie wieder eingesetzt, und am 21. August 1983 von Weihbischof Klaus Dick im Rahmen einer feierlichen Altarweihe das „Kapellchen“ wieder wie vor dem Kriege bestimmen und zieren.
Die Idee, an dieser Stelle in der Bergstraße ein katholisches Krankenhaus in der Diaspora zu errichten, hatte 1848 Johann Georg Breuer, leidenschaftlich unterstützt von Hermann Joseph Herkenrath, Kaplan an St. Laurentius. Beide schafften es, ihren Plan so umzusetzen, dass das „St. Joseph-Krankenhaus“ 1855 schon seiner Bestimmung übergeben werden konnte. Und im Garten des katholischen Krankenhauses, das von der Bevölkerung gern angenommen wurde, erinnert seitdem die schlichte Grotte mit der Heiligen-Statue an den Namenspatron des „Kapellchens“.