Noch mehr Spaß im Dreck

Das Angebot für Kinder und Jugendliche auf der Dirtbike-Anlage soll ausgeweitet werden. In dieser letzten Ferienwoche ist von 12 bis 21 Uhr geöffnet.

Katernberg. Dirt ist der englische Ausdruck für Dreck - und im Zusammenhang mit dem Wort Bike steht er vor allem für Fahrradspaß im Gelände. Auf zwei Rädern wird über Rampen und Schikanen gefahren und gesprungen, werden kleine Lehmhügel erklommen und beschleunigt hinabgerast.

Um Schmutz geht es dabei weniger, wie die Fans des Sports erklären - zumindest nicht um nassen Matsch, in dem die jungen Teilnehmer des Feriensportprogramms der Stadt mit ihren Rädern gestern zentimetertief standen: "Knochentrocken und hart muss der Untergrund sein", sagt Thomas Sgroi, Dirtbiker und Mitinitiator der Anlage oberhalb der Nevigeser Straße. Gleich neben dem Sportplatz wurde sie vor gut zwei Jahren errichtet. Ziel der Initiative aus Bikern und dem städtischen Fachbereich Jugend und Freizeit in Zusammenarbeit mit der Skaterhalle Wicked Woods war es, den Fans ein legales Terrain für ihre Rampen Sprünge zur Verfügung zu stellen.

Nicht nur zur Freude von Nachbarn am Kuckelsberg, die das Geschehen auf dem rund 2000 Quadratmeter großen Gelände kritisch sehen, Vernachlässigung und Wildwuchs beklagen. Das Areal werde außerdem zu wenig genutzt, reklamierte einer der Anwohner. Was natürlich auch daran liegen könnte, dass die Anlage aus Sicherheitsgründen und mit Rücksicht auf die Nachbarn nicht frei zugänglich ist, sondern vor dem Betreten aufgeschlossen werden muss, wie von den Bike-Fans zu hören ist.

So oder so: Bei der Stadt hat man auf die Anwohnerbeschwerden reagiert, und der Dirtbike-Parcours soll stärker genutzt werden, kündigt Tom Zimmermann vom städtischen Jugend- und Freizeitbereich an: "Wir möchten das Angebot ausweiten."

Geplant ist, zunächst bis Ende der Woche von 12 bis 21 Uhr zu öffnen: "Wir schauen mal, wie das funktioniert, und dann sehen wir weiter." Zimmermann könnte sich für die Dirtbike-Anlage auch noch ganz andere Nutzungsmöglichkeiten vorstellen: "Veranstaltungen für Jugendliche, Grillen und Feste, beispielsweise Kindergeburtstage." Diese Idee hatte die Mutter einer jungen Teilnehmerin am Feriensport-Angebot, so Zimmermann. Im Kurs von Thomas Sgroi probierte die elfjährige Alina am Montag gemeinsam mit sieben anderen Kindern den Dirtbike-Parcours aus und ist begeistert. Am Dienstag geht es zum Kothener Busch: "Die Kids sind ganz gierig danach, die wollen unbedingt dahin", sagt Thomas Sgroi.

Von Desinteresse der jungen Leute, auch an der Dirtbike-Anlage könne gar keine Rede sein. Und auf den Vorwurf, das Gelände sei ungepflegt und zugewuchert hat Tom Zimmermann eine humorige Entgegnung: "Eine Dirtbike-Anlage ist nun einmal keine Bundesgartenschau."