"Soziale Stadt" in Ostersbaum: Nach 14 Jahren ist Schluss

Das Projekt „Soziale Stadt“ ist nach 14 Jahren beendet. Das Fazit fällt positiv aus. Dennoch sind sich alle Beteiligten einig: Die Arbeit geht weiter.

Ostersbaum. Etwas Wehmut lag schon in der Luft. 14 Jahre sind eine lange Zeit. Am Dienstag fiel der Vorhang für das Stadtteilprojekt „Soziale Stadt Wuppertal-Ostersbaum“. Das Ende wurde in einem Glanzstück der Aktion gefeiert, in dem alles begann — im neuen Nachbarschaftsheim. Dort wurde 1998 das Stadtteilbüro und die „Kinderkantine“ eingerichtet.

Jutta Schultes, die das Projekt für die Stadt begleitete, freut sich, dass viele Ideen verwirklicht werden konnten, betont aber zugleich: „Wir sind nicht fertig. Die Arbeit muss jetzt im Stadtteil weitergehen.“ Wie das aussehen könnte? Schultes setzt ihre Hoffnung nicht nur auf Anwohner und Initiativen. „Schön wäre, wenn Wohnungseigentümer und Wohnungsbaugesellschaften mit ins Boot kämen.“

Denn mit den Fördergeldern ist jetzt erst einmal Schluss: 20 Millionen Euro sind in das Projekt in den Jahren investiert worden, 10,4 Millionen davon kamen aus der Stadtbauförderung, der Rest aus verschiedenen Fördertöpfen, auch von Privatpersonen. Eine zentrale Umgestaltung, die der Geldsegen ermöglichte, war der neue Platz der Republik — ohne Bunker. „Der Abriss hat erst den Fortschritt für Ostersbaum möglich gemacht“, sagt Stefan Kühn (SPD), Dezernent für Soziales, Jugend und Integration, am Dienstag in seiner Rede.

Eine andere Aktion, die in den Köpfen bleiben wird, sind die Lichterwege. Die abendliche Illumination aller öffentlichen Treppen am Ostersbaum fand zum ersten Mal im Jahr 2000 statt. Schultes Ziel: „Die Lichterwege sollen auf jeden Fall weiter bestehen.“ Auch die neue Nutzung der alten Schnürsenkelfabrik wird das Stadtteilprojekt überdauern. Im Jahr 2002 begann der Umbau der denkmalgeschützten „Huppertsberg-Fabrik“. Neue Betriebe, Kulturschaffende und soziale Organisationen haben sich jetzt im roten Backsteingebäude angesiedelt. Der letzte bauliche Schliff fehlt allerdings noch. „Es gibt noch ein paar Baumaßnahmen, die noch nicht abgeschlossen sind“, sagt Schultes. Die Preßburger Treppe zum Beispiel.

Nicht alle Ideen konnten verwirklicht werden. „Das Geld hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagt Kühn. So musste das Projekt auf einen Teil der ursprünglich eingeplanten Summe vom Bund verzichten. Das Fazit bleibt dennoch positiv. Jutta Schultes: „Unsere Erfahrung wollen wir jetzt in andere Stadtteile tragen.“