Spielplatz Kruppstraße: Wer will Kinderlachen sponsern?
Spender gesucht: Eltern wollen den Spielplatz Kruppstraße/Boschstraße auf Vordermann bringen.
Katernberg. Dominik Brüne ist ein Spielplatz-Kind von der Kruppstraße. Wie toll das Spielen dort doch immer war. „Da stand eine Holzburg mit Verstecken“, zeigt er auf die Mitte des Platzes. „Und da das große Klettergerüst. Und da ’ne Schaukel und da war die Rutsche.“ Dominiks Erinnerungen sind 25 Jahre alt.
Mittlerweile hat Brüne (35) selbst zwei Kinder, und ihnen will er das gleiche Erlebnis bieten. Aber der Zahn der Zeit nagt an dem Platz: Das Klettergerüst steht noch, die Schaukeln sind nur noch ein Gerippe, die Rutsche ist verschwunden Und nicht mal mehr ein Spielplatz ist der Platz: Die Stadt hat die Anlage als Freizeitfläche deklariert — sprich: Die Spielgeräte verschwinden, wenn sie kaputt sind.
Aber wenn es nach Dominik Brüne, seinen Kindern und der Spielplatzinitiative „Kruppstraße/Boschstraße“ geht, wird sich das bald ändern. Sie wollen einen Verein gründen, Sponsoren suchen und aus der Freizeitfläche wieder einen richtigen Spielplatz machen — mit Rutsche, Schaukel, Tischtennisplatte und vielleicht einem kleinen Bolzplatz. Die Stadt hat schon Unterstützung zugesagt, will einen Plan für einen neuen Spielplatz zeichnen und beim Aufbau helfen.
Nur eins fehlt: Geld. Und davon braucht die Initiative einiges, wie die Nachfrage beim Gerätebauer bestätigt: Die Rutsche kostet 2000 Euro, die Schaukel gibt es für 1000 Euro netto — alles in Edelstahlausführung, damit die Geräte möglichst wartungsfrei sind. „Da hoffen wir auf jede Menge Unterstützung“, sagt Melanie Tochtrup, die die Initiative mit Anne von Mering ins Leben gerufen hat.
Dass der Nachbarschaft „ihr“ Spielplatz nicht egal ist, zeigte übrigens schon die Vorbereitung auf das Spielplatzfest am Sonntag (siehe Kasten). Die Eisdiele, die Pizzeria, der Friseur, das Autohaus, und, und, und. Alle haben Gutscheine zur Verfügung gestellt, die Nachbarn sponsern Strom. Die Grundschule Kruppstraße verkauft Kuchen, die 1A malt die Plakate für das Fest. Und dort soll dann auch eine Spendendose stehen, um erste Euro zu sammeln. „Wir wollen dann sparen und peau á peau neue Geräte anschaffen“, sagt Tochtrup.