Stadtbad Uellendahl: Kritik an den neuen Öffnungszeiten
Wegen Personalmangels steht das renovierte Bad der Öffentlichkeit künftig nur früh morgens und freitags in den Abendstunden offen.
Uellendahl. „Morgenstund hat Gold im Mund“ heißt das alte Sprichwort, es ermuntert zum zeitigen Aufstehen. Eine gewisse Motivation dazu werden schon bald die Besucher des Stadtbads Uellendahl entwickeln müssen — zumindest, wenn sie montags bis donnerstags zum Schwimmen kommen möchten.
Denn für die Öffentlichkeit ist im frisch renovierten Bad — mit dem Ende der Arbeiten wird Mitte Juli gerechnet — nur das morgendliche Zeitfenster zwischen 6.45 und 9 Uhr reserviert. Besuchern steht das Bad außerdem freitags von 17 bis 21 Uhr offen. Während der restlichen Zeit sei die Anlage quasi komplett belegt, erklärt Bernd Bever vom städtischen Sport- und Bäderamt: Morgens ab 8.30 Uhr werden Schüler am Uellendahl erwartet, wöchentlich sind 52 Schulstunden eingeplant. Dem Vereinssport ist das Bad montags von 18 bis 22 Uhr, mittwochs von 15 bis 22 Uhr und möglicherweise auch donnerstags nachmittags vorbehalten. Aktivitäten des Stadtsportbundes, Reha-Sportmaßnahmen und Aqua-Fitness-Kurse komplettierten das Angebot. „Wir würden die Badezeiten für die Öffentlichkeit sehr gern ausweiten“, sagt Bernd Bever, „doch die personellen Rahmenbedingungen lassen keinen Spielraum.“ Im Klartext: Es gibt kein Personal für zusätzlichen Badebetrieb am Wochenende, beispielsweise samstags.
Kritik an den Öffnungszeiten wurde bereits geäußert. „Was nutzt ein öffentliches Bad, wenn es der Öffentlichkeit nur eingeschränkt zur Verfügung steht“, fragte Charlotte Weilbrenner (FDP) bei der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Uellendahl-Katernberg. Auch Karl-Eberhard Wilhelm vom Bürgerverein hat Bedenken: „Uellendahl ist der Stadtteil mit den meisten älteren Menschen. Viele von ihnen würden das Bad gern nutzen. Doch man kann ihnen kaum zumuten, um sieben Uhr morgens zum Schwimmen zu kommen.“
Laut Stadt wird es zunächst bei den angekündigten Öffnungszeiten bleiben, man werde die Entwicklung beobachten. Dann wird sich zeigen, ob eine weitere Befürchtung aus den Reihen der BV berechtigt ist: Nämlich die, dass noch mehr Schwimmer endgültig ins benachbarte Velbert ausweichen könnten.