Schwimmbad Uellendahl: Eröffnung im Sommer
Die Arbeiten im Hallenbad sind in vollem Gange. Die Zukunft des Bades ist dauerhaft gesichert.
Röttgen. Während sich die Stadt unter ihrem Schuldenberg windet, fließen in Uellendahl zwar nicht Milch und Honig, aber immerhin Wasser. Wie die WZ berichtete, sichert ein Vertrag zwischen Stadt und Eigentümergemeinschaft der Wohnanlage Röttgen aus den 60er Jahren den Fortbestand des Uellendahler Schwimmbads bis zum Sankt-Nimmerleinstag. Für alle, die das Bad nutzen, ist das eine gute Nachricht. Und das sind nicht wenige: In den vergangenen Jahren wurden durchschnittlich 130.000 Besucher jährlich gezählt, Schul- und Vereinsschwimmer inklusive.
Das Bad ist indes so alt wie der Vertrag, eine Sanierung war nötig. Denn wenn auch der Charme der 60er Jahre durch die Räumlichkeiten weht — den Wind, der durch die Fenster pfiff, wollte man aussperren. Da kam das Konjunkturpaket II recht: Für rund 2,3 Millionen Euro wird das Bad derzeit saniert.
„Wir haben die komplette Verglasung erneuert“, erklärt Andreas Koch vom städtischen Gebäudemanagement und Leiter des Projekts. Der Austausch der alten Fenster ist eines der Kernstücke der Sanierung, die Fassade besteht auf 600 Quadratmetern aus Glas. Hinzu kommt eine bessere Dämmung der Decken: „Dadurch entweicht fast keine Wärme mehr“, sagt Koch. Das Wasser, das am Beckenrand überschwappt, wird künftig mit Mitteln moderner Technik aufbereitet, im Keller gibt es eine moderne Lüftungsanlage — alles Puzzleteile auf dem Weg zu einem ressourcenschonenden Ganzen.
Die Verantwortlichen hoffen, die Betriebskosten damit kräftig nach unten zu drücken. „Bisher hatten wir bei vollem Betrieb Kosten von rund 400 000 Euro im Jahr“, sagt Angelika Sprenger vom Gebäudemanagement. „Wir rechnen damit, den Betrag um die Hälfte zu senken.“
All diese Neuerungen bleiben für die Besucher weitgehend unsichtbar. Einige Änderungen sind hingegen offensichtlich: „Das Bistro wird es künftig nicht mehr geben“, sagt Sprenger. Auch die Sauna wurde abgeschafft. „Da hatten wir zuletzt nur noch 5000 Nutzer im Jahr, Tendenz fallend“, sagt Bernd Bever vom Bäderamt.
An ihre Stelle wandern die Solarien aus dem Untergeschoss, wo derzeit ein behindertengerechter Bereich mit Duschen, Toiletten und Umkleiden entsteht. „Außerdem wünschen wir uns neben den Solarien den Einzug von Physio- und Ergotherapeuten“, sagt Bever. Er hofft, mit einer Art Wellness-Bereich den Besucherkreis zu erweitern.
Das indes könnte ein Kraftakt werden, denn für „Privat“-Schwimmer ist das Bad künftig fast nur noch frühmorgens geöffnet. Günter Zakolowski und Volker Frenz, beide regelmäßige Schwimmer, stört das. „Für uns wäre das äußerst ungünstig.“ Vor allem im Winter möchten sie nicht schon so früh ins Wasser. Seit Beginn der Sanierung weichen sie auf das Hallenbad in Langenberg aus. „Wir sind noch nicht entschieden“, sagt Zakolowski. „Aber vielleicht fahren wir auch in Zukunft dorthin, die geplanten Öffnungszeiten in Uellendahl sind nicht akzeptabel.“
Der Stadt sind indes die Hände gebunden. „Uns fehlt das Personal, um einen ganztägigen Badebetrieb aufrecht zu erhalten“, sagt Bever. Und wo kein Bademeister, da kein Badespaß.