Strafgeld nicht gezahlt: Mutter muss ins Gefängnis

Entweder zahlt die Frau bis Mittwoch 650 Euro oder sie muss für 32 Tage in Haft. Warum die Staatsanwaltschaft mit einer Wuppertalerin die Geduld verlor.

Varresbeck. In tausend Nöten ist eine junge Frau aus Varresbeck. Am morgigen Mittwoch soll die zweifache Mutter ins Gefängnis, so steht es in einem Schreiben der Staatsanwaltschaft. "Nur" für 32 Tage muss die Wuppertalerin hinter Gitter, für sie bricht trotzdem eine Welt zusammen. Sie hat Angst davor, ihre beiden kleine Söhne verlassen zu müssen. Hintergrund für die Aufforderung zum Haftantritt ist ein rechtskräftiger Strafbefehl über 1800 Euro. Den bekam die Wuppertalerin bereits im August 2005. Seinerzeit soll sie über die Vaterschaft eines ihrer Söhne vor Gericht falsch ausgesagt haben.

Noch immer stehen 650 Euro von insgesamt 1800 Euro Strafgeld aus

Schon damals bot die Staatsanwaltschaft monatliche Ratenzahlung an. Doch mit der Zahlungsmoral der Mutter stand es wohl nicht zum Besten. Nach Aktenlage floss erst im April 2006 erstmals Geld - 50 Euro. Es folgte die erste Ladung zum Strafantritt und das Angebot, die Haft stattdessen mit Arbeitsstunden zu vermeiden. Laut Staatsanwaltschaft half das auch nicht. Immerhin kam zwischendurch immer mal wieder Geld. Im August 2007 insgesamt 800 Euro. Danach sollten wieder Raten je 50 Euro gezahlt werden. Das klappte nicht und bei der Ermittlungsbehörde war das Maß voll. Fakt ist: Entweder zahlt die Frau bis Mittwoch 650 Euro oder sie muss für 32 Tage in Haft.

Noch ist nicht aller Tage Abend: Die Familie soll 350 Euro zusammengetragen haben. Laut Staatsanwalt Wolf Baumert, Pressedezernent der Ermittlungsbehörde, kann die Wuppertalerin diesen Betrag oder auch mehr Geld beim morgigen Haftantritt einzahlen. Sie müsste dann entsprechend weniger Tage oder bei Vollzahlung gar nicht mehr "sitzen".