Viel Spaß fürs Publikum: Alles „Außer Kontrolle“ bei der Laika

Die Laienspielgruppe präsentiert ein lustiges Durcheinander.

Katernberg. Es war ein kurzer Blick aus dem Fenster, der das Leben von Richard Willey (gespielt von Matthias Rausch) fast vollständig aus den Fugen geraten ließ. Anstelle eines Panoramablicks lauerte hinter den bodenlangen Vorhängen der scheinbar leblose Körper eines Unbekannten. Blöd nur, dass dann auch ein Anruf bei der Polizei nicht weiterhilft. Denn Richard Willey ist hochrangiges Mitglied des britischen Unterhauses und wollte eigentlich einen ruhigen Abend mit seiner Geliebten Jane Worthington (alias Svenja Rüggeberg) im Hotel verbringen. Aus Angst vor einem öffentlichen Skandal, nimmt der Politiker den unglücklichen Zufall selbst in die Hand. Doch dabei gerät die Situation immer weiter „Außer Kontrolle“.

Komisch, humorvoll, grotesk: Am Sonntag brachte die Laienspielgruppe Laika zum letzten Mal ihre ganz eigene Interpretation des gleichnamigen Stücks „Außer Kontrolle“ des englischen Komödienautors Ray Cooney auf die Bühne. Damit gelang dem Künstlerkollektiv ein gelungener Abschluss dieser Saison: Das Katernberger Vereinshaus war voll besetzt.

Von Beginn an haben die derzeit 14 Mitglieder des Ensembles das Publikum auf ihrer Seite. Lautes Lachen füllt den Raum. Denn auf der Empore hat die Queen selbst (alias Inge Fischer) Platz genommen, um den zahlreich erschienenen Besuchern im gebrochenen Englisch viel Spaß zu wünschen. Dann sind alle Augenpaare auf den Hauptdarsteller des sich anbahnenden Durcheinanders gerichtet: Richard Willey — ein Mann mit Stil und Klasse. Zumindest auf den ersten Blick: Denn nach und nach entpuppt sich der Angehörige der Regierung nicht nur als Ehebrecher, sondern auch als Lügner, der von einer prekären Situation in die nächste gerät. So avanciert das Stück angesichts zahlreicher Identitäten-Wechsel zur gesellschaftskritischen Farce, die Dank authentischer Umsetzung jede Menge Lacher verspricht.

„Alle Schauspieler sind unglaublich textsicher. Dadurch wirken die Rollen lebendig und lustig“, lobte Horst Mühlpfort aus Hilden. Und auch das für die Zuschauer unvorhersehbare Ende kam gut an.